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Rezidivierende Facialisparesen: Manifestation des Melkerson-Rosenthal-Syndroms bei einem 14-jährigen Mädchen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Das Melkerson-Rosenthal-Syndrom zählt zu den seltene granulomatöse Erkrankung. Die genaue Ätiologie der Erkrankung ist unbekannt. In der Altersverteilung zeigt sich ein besonderes Betroffensein von Patienten in der Jugend bzw. Adoleszenz.
Wir berichten über ein junges 14-jähriges Mädchen, welches seit 2001 insgesamt 6x eine periphere wechselseitig auftretende Facialisparese erlitten hat. Neben der typischen Facialisparese zeigte die Patientin das Bild einer Landkartenzunge.
Nach Angaben der Patientin wurden die einzelnen Episoden in verschiedenen Kliniken behandelt. Stets ist eine raschen Besserung der Facialisparese eingetreten. Die Vorstellung erfolgt im April 2008 bei bereits 4 Wochen bestehender Parese des Nervus facialis rechts. Eine Besserung war bisher ausgeblieben. Audiologisch zeigte sich eine Normakusis mit bds. auslösbaren und registrierbaren Stapediusreflexen. Die klinische Untersuchung zeigte Normalbefunde.
Die Behandlung erfolgte nach dem Stennert-Schema. Intermittierend konnte eine Infektion durch Borrelien bzw. durch Herpes/Zosterviren serologisch ebenso ausgeschlossen werden wie eine Sarkoidose bzw. eine tumoröse Erkrankung. Während der stationären Behandlung kam es zu keiner wesentlichen Besserung der Parese.
Aufgrund der rezidivierenden Facialisparesen sowie der Faltenzunge ist jedoch von einem Melkerson-Rosenthal-Syndrom auszugehen, auch wenn die wechselseitige Facialisparese nicht klassisch für das Melkerson-Rosenthal-Syndrom ist.
Im Verlauf der poststationären Kontrolle kam es langsam zu einer leichten Besserung der Parese.
Inwieweit die im Vergleich zu den vorherigen Verläufen verlangsamte Besserung der Parese ein prognostisch schlechtes Zeichen ist und eine komplette Restitutio ad integrum ausbleibt, bleibt abzuwarten.