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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Zeitabhängige Veränderungen der Schlagfrequenz nasaler respiratorischer Zilien

Meeting Abstract

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  • corresponding author J. Ulrich Sommer - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Shalini K. Gross - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Boris A. Stuck - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod588

doi: 10.3205/09hnod588, urn:nbn:de:0183-09hnod5880

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Sommer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Diagnostik ziliärer Dyskinesien müssen die entnommenen zilientragenden Zellen des nasalen respiratorischen Epithels in Nährlösung gegeben und zeitnah in einer Vitalzytologie untersucht werden, da die Überlegenszeit der Zellen ex vivo begrenzt ist. Zum Verlauf der Zilienschlagfrequenz (ciliary beat frequency CBF) über die Zeit nach Entnahme existieren jedoch bis dato keine verlässlichen Angaben.

Material und Methoden: Für die Untersuchung der CBF wurden nasale zilientragende Epithelzellen mittels Bürstenabstrich von der unteren Nasenmuschel gesunder Probanden entnommen. Sofort nach Entnahme wurden die Zellen in RPMI Medium eingebracht, in eine mit Plastikdeckel verschlossene Petrischale überführt und in einem Phasenkontrastmikroskop untersucht. Über einen Gesamtzeitraum von 12 Stunden wurde mittels einer digitalen Hochgeschwindigkeitskamera (Abtastrate 125 Bilder pro Sekunde) im Abstand von jeweils 5 min eine 2 s lange Videosequenz angefertigt und die CBF bestimmt. Die Temperatur wurde mit einem Infrarot Pyrometer kontrolliert und über den gesamten Versuchszeitraum konstant gehalten (21°C).

Ergebnisse: Die CBF nahm in den initialen 3 Stunden um gemittelte 2,4% (± 13%) zu, hiernach kam es zu einer konstanten Abnahme der CBF. Die Abnahme betrug nach 6 h im Mittel 1,5% (± 4%), nach 9 h 7,8% (± 11%) und nach 12 Stunden bereits 26,6% (± 9%). Es zeigten sich jedoch erhebliche interindividuelle Unterschiede zwischen den Probanden.

Schlussfolgerung: Nach Entnahme der zilientragenden Zellen sind die Schwankungen der CBF in den ersten 6 Stunden relativ gering. Danach muss mit einem deutlichen Abfall der CBF über die Zeit gerechnet werden. Eine initiale Zunahme der CBF wurde bisher noch nicht dokumentiert.

Unterstützt durch: Fisher&Paykel Healthcare