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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Antimikrobielle Peptide – Schlüssel zur Pathogenese der Polyposis nasi?

Meeting Abstract

  • corresponding author Hendrik Graefe - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenh, Lübeck
  • Christina Crusius - Univ.-HNO-Lübeck, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - Univ.-HNO-Lübeck, Lübeck
  • Jens. E. Meyer - Univ.-HNO-Lübeck, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod569

doi: 10.3205/09hnod569, urn:nbn:de:0183-09hnod5695

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Graefe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der chronischen Rhinosinusitis (CRS) spielen rezidivierende Infekte im Initialstadium eine entscheidende Rolle. Während noch über die Erreger diskutiert wird, konnten erste eigene Untersuchungen zeigen, dass es eine signifikante Reduktion der Synthese antimikrobieller Peptide (AMP) gegen alle diese Keime in Patienten mit CRS zu geben scheint. Hier sind zwei Hauptmechanismen denkbar. Zum einen könnte ein Th2-Shift zu einer Reduktion der Synthese von AMP führen und zum anderen könnte ein veränderter pH-Wert im Nasennebenhöhlensystem einen funktionellen Ausfall der AMP bedingen.

Methoden: Die Patienten wurden in 6 Gruppen eingeteilt, CRS mit oder ohne Polyposis, sowie eine Kontrollgruppe ohne Sinusitis, die sich einer Septumplastik unterzog, jeweils mit und ohne Allergie. Intraoperativ wurden je beide Nasenhaupthöhlen mit Aqua dest und einer Pufferlösung gespült, nachdem der Nasenrachenraum mit einem Ballonkatheter abgedichtet wurde. Der pH-Wert wurde anhand eines pH-Meters im Aqua dest bestimmt. Die Spülproben wurden aufgereinigt und es erfolgte eine Testung im BioPlex Zytokin-Array (BioRad) und im Sandwich-Elisa auf die AMP und Th2-Zytokine.

Ergebnisse: Eine erste Auswertung von 20 Patienten zeigte keinen signifikanten Unterschied der pH-Werte zwischen der CRS- und der Kontroll-Gruppe. Im BioPlex-ELISA fand sich in der CRS Gruppe mit und ohne Allergien eine erhöhte Th2-Antwort, während in der Kontrollgruppe nahezu keine Zytokine nachweisbar waren.

Schlussfolgerungen: Der pH-Wert scheint keinen funktionellen Defekt der AMP zu bewirken, hingegen führt ein Th2-Shift zu einer verminderten AMP-Antwort bei der CRS und könnte demzufolge eine verminderte Resistenzlage und damit rezidivierende Infekte der NNH erklären.