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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Der freie ALT Oberschenkellappen zur Defektdeckung eines ausgedehnten Oropharynxcarzinoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Simona Cantemir - HNO-Klinik am St.Marien-Hospital, Hagen
  • Ingo Kuhfuss - Plastistische Chirurgie Kath. Krankenhaus gGmbH, Hagen
  • Armin Laubert - HNO-Klinik am St.Marien-Hospital, Hagen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod530

doi: 10.3205/09hnod530, urn:nbn:de:0183-09hnod5303

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Cantemir et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei steigender Inzidenz maligner Tumoren im Gesichts-Kopf- und Halsbereich sehen wir im Rahmen der Tumorentfernung einen erhöhten Bedarf an funktionell-ästhetischen rekonstruierenden Maßnahmen.

Methodik: Wir berichten über eine 59-jährige Patientin mit einem T4-Rezidiv-Tumor im Mundboden, Zunge, Zungengrundbereich und Infiltration des linken Unterkiefers nach vorangegangen laserchirurgischer Resektion eines Gaumenkarzinoms mit Neck-dissection und postoperativer Radiatio ein Jahr zuvor.

Bei einer Frau verbietet sich unserer Meinung nach aus ästhetischen Gründen ein Pectoralis major-Lappen, ein Radialislappen ist bei negativem Allen-Test in diesem Fall nicht möglich gewesen und ein Jejunum-Interponat ist an dieser beanspruchten Stelle eher ungeeignet.

Die Patientin erhielt eine Mundboden-, Zungenrand-, Zungengrund- und Pharynxteilresektion links als Pull-through, Re-Neck-dissection, Tracheotomie, Unterkieferteilresektion und Osteosynthese sowie Defektdeckung mittels freiem anterolateralem Oberschenkellappen.

Diskussion: Die Vorteile liegen klar auf der Hand: die Lappengröße kann großzügig bemessen werden und ist mit bis zu 8x25 cm größer als ein Radialislappen. Die Entnahmemorbidität ist sehr gering und der Entnahmedefekt kann primär verschlossen werden. Die Narbe am Oberschenkel ist weniger exponiert als am Unterarm. Die Patienten brauchen nicht umgelagert werden, so dass zwei Teams parallel operieren können. Zudem handelt es sich um einen dünnen, flexiblen fasziocutanen Lappen der mikrovaskulär anastomosiert wird, etwas mehr Fettgewebe als ein Radialislappen aufweist und somit Ostensynthesematerial besser abdecken kann.