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Behandlung psychogener Aphonien
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Die psychogene Dysphonie ist eine wichtige Differentialdiagnose zur akuten Laryngitis. Aus Stimmgesundheit erfährt der Patient eine plötzliche rapide Stimmverschlechterung bis hin zur Aphonie, die durch eine Hyper- oder Hypofunktion der laryngealen Muskulatur bedingt sein kann. Die Patienten werden in der Regel erst nach mehreren Wochen einer phoniatrischen Diagnostik zugeführt, nachdem eine antibiotische und symptomatische Behandlung nicht den gewünschten Therapieerfolg erbracht hat.
Material und Methode: In den letzten 3 Jahren haben wir bei 8 Patienten die Diagnose einer psychogenen Aphonie gestellt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet. Hinweisend war immer die Diskrepanz zwischen fast normalem Stimmklang beim Husten und Lachen und der ausgeprägten Beeinträchtigung der Sprechstimme.
Therapie: Mit verschiedenen funktionell-konservativen Behandlungsstrategien, die Resonanz-und Atemtechniken beinhalten, gelang es in allen Fällen innerhalb ca. zwei Stunden `die Stimme wieder zu holen´. Ausgehend von einer Aphonie wurde die Stimme also nach wenigen kurzen Therapieepisoden innerhalb des gleichen Untersuchungstages wieder normalisiert. Allen Patienten wurde geraten, einen Psychologen oder Psychiater aufzusuchen, um die psychische Ursache der Aphonie zu ergründen und zu therapieren.
Zusammenfassung: Mittels phoniatrischer Therapiemanöver ist das `Holen der Stimme´ fast immer rel. kurzfristig möglich. Es handelt sich hier jedoch nur um die Beseitigung des Symptoms Heiserkeit – nicht jedoch um eine ursächliche Therapie der zugrunde liegenden seelischen Beschwerden und Ängste der Patienten. Dieses bedarf einer zusätzlichen psychotherapeutischen Abklärung und Behandlung.