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Bestimmung der gentamicininduzierten Stickstoffmonoxid-Bildung in den Bogengangsampullen und Otolithenorganen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Die intratympanale Gentamicin-Applikation ist eine wesentliche Therapieoption beim Morbus Ménière. Klinische Studien konnten zeigen, dass schon bei geringer Dosierung von Gentamicin die Haarzellen in den Otolithenorganen und Bogengängen geschädigt werden. Hierbei war die Schädigung des Sakkulus im Vergleich zu den Bogengängen und dem Utrikulus deutlicher. Eine wesentliche Rolle bei der Schädigung spielt die Bildung freier Radikale.
Ziel der Untersuchungen war es daher an einem in vitro Modell zu prüfen, ob sich Unterschiede in der Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) nach Gentamicin-Applikation in den einzelnen Regionen des Innenohrs nachweisen lassen.
Methoden: Sakkulus, Utrikulus und Bogengangsampullen wurden bei 28 Meerschweinchen isoliert und für 6 Stunden in Zellkulturmedium bei 37°C inkubiert. Gentamicin wurde in zwei Konzentrationen (0,8mg und 1,6mg/ml) den Organkulturen von insgesamt 16 Meerschweinchen zugefügt. Organkulturen von 12 Tieren dienten als Kontrolle und erhielten keine weitere Substanz. Das NO wurde im Überstand mittels Chemilumineszenz quantitativ bestimmt.
Ergebnisse: Wurde Gentamicin in niedriger Konzentration gegeben, führte dies im Sakkulus zu einem Anstieg von NO um 70%. Hingegen wurde in den Bogengangsampullen eine Reduktion von 74% nachgewiesen. Im Utrikulus blieb NO unverändert. Bei hoher Konzentration war der Anstieg von NO im Sakkulus geringer.
Schlußfolgerungen: Die Untersuchungen zeigen große Unterschiede in der Bildung von NO durch Gentamicin, was möglicherweise in einer differenten Verteilung und Reaktion der Stützzellen und der Zellen des Planum semilunatum begründet ist.