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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Innovative Therapiemodelle beim M. Menière

Meeting Abstract

  • corresponding author Thorsten Haasler - RWTH Aachen Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Aachen
  • Thien An Duong Dinh - RWTH Aachen Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Aachen
  • Andreas Lückhoff - RWTH Aachen, Institut für Physiologie, Aachen
  • Martin Westhofen - RWTH Aachen Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod498

doi: 10.3205/09hnod498, urn:nbn:de:0183-09hnod4988

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Haasler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Trotz aufwendiger Studien können viele Menière-Patienten mit der etablierten Therapie nicht erfolgreich behandelt werden. Daher ist es notwendig, den Wirkmechanismus der in der Menière-Therapie eingesetzten Medikamente zu untersuchen. In der Aachener Arbeitsgruppe konnte ein drucksensitiver K+-Strom charakterisiert werden, der das Membranpotential entscheidend modulieren kann. Weil die Signaltransduktion in der Haarzelle Ca2+-abhängig ist und Ca2+-Kanäle spannungsabhängig sind, beeinflussen hydrostatische Veränderungen die Reizweiterleitung.

Methode: Die Experimente wurden an vestibulären Haarzellen von Meerschweinchen durchgeführt. Die Messung des Membranpotentials erfolgte im Current Clamp-Modus der Patch-Clamp-Technik. Die Transmitterfreisetzung wurde durch Messung der Membrankapazität bestimmt.

Ergebnisse: Auf das Membranpotential übt Cinnarizin einen dosisabhängigen Effekt aus. Das Potential wird durch Cinnarizin (0,5 µM) positiver. Insbesondere wird die drucksensitive repolarisierende Wirkung von K+-Strömen aufgehoben. Zudem inhibieren Cinnarizin in höheren Konzentrationen und Nifedipin Ca2+-Kanäle. Das Membranpotential wird negativer. Cinnarzin beeinflusst die Transmitterfreisetzung sowohl durch direkte Hemmung als auch indirekt über eine Verschiebung des Membranpotentials. Der indirekte Effekt tritt schon bei wesentlich niedrigeren Konzentrationen auf.

Schlussfolgerung: Aufgrund des konzentrationsabhängigen Cinnarizin-Effekts an der vestibulären Haarzelle ist die exakte Dosierung unerlässlich, um die drucksensitive Komponente des K+-Kanals zu inhibieren, ohne die Transmitterfreisetzung an der Synapse aufzuheben. Hierzu bieten sich lokale Applikationen an der runden Fenstermembran oder via Saccus endolymphaticus an.