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Der Einfluss einer Radio-Chemotherapie auf immuntherapeutisch relevante Zellen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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In Vorbereitung auf eine geplante Radio-Chemo-Immuntherapie für Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs wurde in der vorliegenden Studie der Einfluss einer Radio-Chemotherapie (RCT – perkutan bis 64 Gy, 5-FU + Mitomycin / Cisplatin) auf immuntherapeutisch relevante Zellpopulationen untersucht.
Zum einen wurden mittels Durchflusszytometrie (Sorting) angereicherte Monozyten (CD14+) ex-vivo zu unreifen Dendritischen Zellen (DC) differenziert (n=9). Unreife DC’s sind in der Lage, Tumorantigene aufzunehmen und nach Ausreifung dem körpereigenen Immunsystem effektiv zu präsentieren. Weiterhin wurde der Einfluss einer RCT auf die Anzahl der immunsuppressiven regulatorischen T-Zellen (Tregs) und der wichtigen T-Helfer-(CD4+) und Effektor- (CD8+)-zellen bestimmt.
Die Ergebnisse zeigen vor RCT eine Monozytenzahl im Normalbereich, welche eine DC-basierte Vakzine-Herstellung ermöglicht (85,3 +/- 3,2%). Auch die ex-vivo Differenzierung zu unreifen DC’s war erfolgreich, was durch den Verlust des CD14-Markers erkennbar ist (16,3 +/- 9%).
Die Untersuchung der Lymphozyten vor und nach Radio-Chemotherapie zeigte zu Beginn eine Lymphopenie mit Betonung der CD4+ T-Zellen. Die Anzahl der Tregs war negativ korreliert mit dem Allgemeinzustand der Patienten und zeigte unter RCT eine abnehmende Tendenz. Die CD4- und CD8-positiven Zellen blieben im Verlauf numerisch stabil.
Da die Erfolgsaussichten einer therapeutischen Impfung u.a. von einer geringen Treg-Zahl abhängen, ist die Vakzine-Applikation in der zweiten Hälfte einer RCT denkbar. Diese Erkenntnisse dienen der Entwicklung eines optimierten Protokolls einer Radio-Chemo-Immuntherapie für Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen.