Artikel
Mikrodialyse zur Stoffwechseluntersuchung von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Über den zirkadianen Rhythmus des Kohlenhydrat-(KH)-Stoffwechsels von Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) ist wenig bekannt. Die Mikrodialyse erlaubt eine hochpräzise Messung der extrazellulären Konzentration von Substraten und Metaboliten des Zellstoffwechsels mit einer guten zeitlichen und räumlichen Auflösung.
Ziele: Etablierung der Mikrodialyse zur mehrtägigen Stoffwechseluntersuchung von HNSCC, sowohl im Tumor, als auch in gesunder Schleimhaut als auch in Lymphknotenmetastasen anhand der extrazellulären Konzentrationen von Glukose, Laktat, Pyruvat und Glycerol unter Verwendung der No-net-flux-(NNF)-Methode mit Urea als interner Standard der Recovery.
Methode: Die kontinuierlichen Messungen mit Messintervallen von 5–60 Minuten erfolgten mit kommerziell erhältlichen 100 kDa-CMA71-Kathetern in gesunder Schleimhaut und im Tumorgewebe bei Patienten mit HNSCC im inkurablen Stadium über 2–5 Tage. Als Perfusat wurde Ringerlösung verwandt. Es wurden verschiedene Fliessgeschwindigkeiten von 0,3 –5 µl/min getestet.
Ergebnisse: Die NNF-Methode zur Bestimmung der Urea-Recovery konnte in fast allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden. Die optimale Fliessgeschwindigkeit lag bei 1µl/min. Die Glukose-, Pyruvat- und Laktatwerte im Primärtumor unterschieden sich von denen in der Metastase und zeigten zudem eine hohe interindividuelle Varianz auch der zirkadianen Verläufe.
Diskussion: Die NNF-Methode ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Urea-Recovery als interner Standard und gleichzeitig der intakten Katheterfunktion für niedermolekulare Substanzen über mehrere Tage. Erste Ergebnisse zeigen deutliche Konzentrationsunterschiede der verschiedenen Metaboliten des KH-Stoffwechsels im zeitlichen Verlauf und zwischen verschiedenen HNSCC.