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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Phase I Studie von Cetuximab und Cisplatin mit hyperfraktioniert-akzelerierter Radiotherapie bei lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Kopf/Halses

Meeting Abstract

  • corresponding author Annett Sandner - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-und Halschirurgie Halle
  • Rita Engenhardt-Cabillic - Universität Marburg, Strahlentherapie, Marburg
  • Thomas Wendt - Universität Jena, Strahlentherapie, Jena
  • Jürgen Dunst - Universität Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • Thomas Kuhnt - Universität Halle, Klinik für Strahlentherapie, Halle/Saale
  • Guido Lammering - Universität Maastricht, Strahlentherapie, Maastricht, Niederlande
  • Michael Flentje - Universität Würzburg, Strahlentherapie, Würzburg
  • Gerhard Grabenbauer - Strahlentherapie Coburg, Coburg
  • Andreas Schreiber - Strahlentherapie Dresden-Friedrichstadt, Dresden
  • Michael Baumann - Universität Dresden, Strahlentherapie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod445

doi: 10.3205/09hnod445, urn:nbn:de:0183-09hnod4455

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Sandner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der monoklonale Antikörper Cetuximab ist eine wirksame Substanz in der Therapie von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches (SCCHN), welche die Wirkung sowohl der Radio- als auch der Chemotherapie verstärkt. Diese Phase I Studie untersuchte die Sicherheit und Verträglichkeit der Kombination Cetuximab, mit dosiseskaliertem Cisplatin und hyperfraktioniert- akzelerierter Radiotherapie (HART).

Patienten und Methode: Patienten mit unresektablen SCCHN Stadium III oder IV a/b erhielten Cetuximab in einer Initialdosis von 400mg/m2, gefolgt von wöchentlich 250mg/m2 während der Administration von HART, die an den Tagen 1–5/ jeder Woche mit einer Dosis von 2,0Gy/d für 3 Wochen gefolgt von 1,4Gy/zweimal täglich für 3 Wochen bis zu einer Gesamtdosis von 70,6Gy verabreicht wurde. Cisplatin wurde wöchentlich vom Beginn der Radiotherapie bis zur 6. Woche in eskalierenden Dosen von 20, 30, 35 und 40mg/m2 verabreicht. Es wurden jeweils 3 Patienten pro Kohorte rekrutiert.

Ergebnisse: In die Studie wurden 18 Patienten eingeschlossen, von denen 15 die komplette Dosis der Studientherapie erhielten. Bis zur höchsten Dosisstufe mit 40 mg/m2 Cisplatin wurden keine dosislimitierenden Toxizitäten (DLT) registriert, so dass keine maximal tolerable Dosis von Cisplatin ermittelt werden konnte. Die häufigsten Grad III Nebenwirkungen waren Mukositis (60%), Dysphagie (47%) und Neutropenie (40%). Eine Grade 3 Cetuximab- abhängige Toxizität trat mit 38% als akneiformer Rash innerhalb der Strahlentherapiefelder in 38% und eine Hypersensistivität in 7% auf. Die Gesamtansprechrate (CR + PR) bei 11 evaluierbaren Patienten 6 Wochen nach der Therapie war 100%. Zur Zeit der Auswertung waren 2 Patienten verstorben, einer aufgrund krankheitsfortschreitens, einer aus unbekannter Ursache.

Schlussfolgerungen: Cetuximab plus Cisplatin in Kombination mit HART ist wirksam und gut tolerabel. Die empfohlene Dosis von Cisplatin für die Phase II Studie ist 40mg/m2.

Key words: lokal fortgeschrittenen Kopf/Hals-Tumore; Cetuximab; Cisplatin; hyperfraktioniert-akzelerierte Radiotherapie

Unterstützt durch: Merck Pharma GmbH