Artikel
Regulatorische T Zellen vom Typ 1 in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom: Bedeutung in der Krebsentwicklung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
---|
Gliederung
Text
Regulatorische T Zellen vom Typ 1 (Tr1 Zellen) spielen eine wichtige Rolle beim Immune Escape von Kopf-Hals-Tumoren (HNSCC) und können zur Tumorprogression beitragen.
CD4+CD25-T Zellen wurden aus dem peripheren Blut oder aus Tumor-infiltrierenden Lymphozyten von 26 HNSCC Patienten isoliert. Phänotypische Analysen dieser Zellen wurden mittels Durchflusszytometer vor und nach Kultivierung der Zellen in einem speziell etablierten in vitro System durchgeführt. Funktionelle und mechanistische Fragestellungen wurden in Proliferationsassays mit/ohne Transwell-Einsätze erarbeitet. In ELISA Assays wurden Tr1-typischen Zytokine nachgewiesen. Die Immunzellen im Tumorgewebe wurden mittels Fluoreszenzmikroskopie genauer charakterisiert.
Tr1 Vorläuferzellen wurden im Tumorgewebe und im peripheren Blut von HNSCC Patienten nachgewiesen. Tumor-typische Zytokine induzierten folgenden Phänotyp: CD4+CD25-Foxp3lowCD132+IL-10+TGF-β1+. Diese Zellen zeigen eine signifikant hohe Suppressionsaktivität (P < 0,0001). Tr1 Zellen hemmten die Proliferation von Lymphozyten über einen IL-10 und TGF-β vermittelten und Zellkontakt-unabhängigen Mechanismus. Tr1 Zellen im Tumorgewebe waren zudem deutlich suppressiver und in erhöhter Frequenz nachweisbar als in der Körperperipherie (P < 0,0001). Patienten nach einer konventionell-onkologische Therapie wiesen eine erhöhte Frequenz und Aktivität von Tr1 Zellen auf.
Die im Patienten mit HNSCC bestehende Abwehrschwäche wird maßgeblich durch die Induktion von Tr1 Zellen durch den Tumor vermittelt. Diese Zellen sezernieren IL-10 und TGF-β1 und hemmen somit die Aktivierung von Effektor-Lymphozyten. Eine konventionell-onkologische Therapie führt zu einer Schwächung des Immunsystems des Patienten durch Induktion von Tr1 Suppressor Zellen.