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Trigeminale evozierte Potentiale bei Patienten mit Riechstörungen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Wechselwirkungen in der Verarbeitung trigeminaler und olfaktorischer Reize sind in der Literatur gut belegt. Ziel dieser Arbeit war, bei Patienten mit Riechstörungen zu untersuchen, ob Amplituden und Latenzen der trigeminal evozierten Potentiale mit dem Grad der Riechstörung korrelieren.
Methoden: In die Studie wurden 60 Patienten mit Riechstörungen eingeschlossen (postinfektiöser Riechverlust: n=19, posttraumatischer Riechverlust: n=28, und idiopathischer bzw. toxisch bedingter Riechverlust: n=13). Alle Patienten wurden mithilfe der “Sniffin’ Sticks” Testbatterie untersucht. Zusätzlich wurden chemosensorisch evozierte Potentiale nach olfaktorischer bzw. trigeminaler Reizung abgeleitet.
Ergebnisse: Olfaktorisch bzw. trigeminal evozierte Potentiale wurden bei 25/60 Patienten abgeleitet. Patienten ohne erkennbare OEP zeigten verlängerte Latenzzeiten und verkleinerte Amplituden in den trigeminal evozierten Potentialen im Vergleich mit Patienten mit erkennbaren OEP. Eine Regressionsanalyse zeigte eine negative Beziehung zwischen Latenzzeiten des P2-Gipfels der trigeminal evozierten Potentiale und den Ergebnissen im „Sniffin’ Sticks“ test (r = -0.46, p < 0,001).
Schlussfolgerungen: Patienten mit ausgeprägten Riechstörungen scheinen auch eine trigeminale Fehlfunktion aufzuweisen. Möglicherweise erlauben trigeminal evozierte Potentiale auch eine prognostische Aussage hinsichtlich des Verlaufs der Riechstörung.