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Evaluation der 3D-Rotations-Dakryozystographie
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Stenosen der Tränenwege haben verschiedene Ursachen. Für ihre genaue Lokalisation und die topologische Beziehung zum umliegenden Weichgewebe sind als Standard die DSA-Dakryocystographie und zusätzlich die NNH-CT erforderlich (Strahlenexposition Augenlinse 25,3 mGy). Ziel der Arbeit war es, die morphologische und funktionelle Auflösung und die Strahlendosis der 3D-DCG zu evaluieren.
Methoden: 45 Patienten (19–85 Jahre, Median 57) mit einseitiger Epiphora und Verdacht auf TNW-Stenose wurden sowohl mit DSA- als auch mit 3D-DCG mit Ultravist®-Kontrast untersucht. Mittels Flachdetektor wurden in 10 Sekunden 120 Bilder über 240° akquiriert. Die Datensätze wurden multiplanar und als Shaded Surface Display (SSD) rekonstruiert und ihre Aussagekraft für die Therapieoptionen beurteilt. Die Strahlendosis wurde an Leichen- und Phantomschädeln gemessen.
Ergebnisse: Von 45 Patienten hatten 18 eine Stenose und 19 einen Verschluß, 8 waren radiologisch unauffällig. Beide Verfahren ergaben identische anatomische Lokalisationen. Der gemessene minimale Durchmesser der Tränenwege war auf der symptomatischen Seite signifikant kleiner als auf der gesunden. In der 3D-DCG kamen außerdem verschiedene Weichgewebsveränderungen zur Darstellung: 21x Septumdeviation/-sporn, 16x Dakryozele/-lith, 15x polypöse Sinusitis, 8x Concha bullosa, 1x TNW-Fistel, 1x Tumor. Die Strahlenbelastung der Augenlinse durch die 3D-DCG wurde mit 8,25 mGy gemessen.
Schlussfolgerungen: Bei deutlich geringerer Strahlenbelastung (8,25 vs. 25,3mGy) gibt die 3D-DCG eine detaillierte Darstellung der Tränenwege und der umgebenden Weichteile in CT-ähnlichen Schnittbildern und 3D-Oberflächenrekonstruktionen. Sie vereinigt die Vorzügen der bisher separaten radiologischen Untersuchungen.