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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Evaluation der 3D-Rotations-Dakryozystographie

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Gerstner - Klinik für HNO-Heilkunde / Chirurgie, UKB, Bonn
  • Marcel Lüssem - Radiologische Klinik, UKB, Bonn
  • Kai Wilhelm - Radiologische Klinik, UKB, Bonn
  • Hans Schild - Radiologische Klinik, UKB, Bonn
  • Friedrich Bootz - Klinik für HNO-Heilkunde / Chirurgie, UKB, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod339

doi: 10.3205/09hnod339, urn:nbn:de:0183-09hnod3392

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Gerstner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Stenosen der Tränenwege haben verschiedene Ursachen. Für ihre genaue Lokalisation und die topologische Beziehung zum umliegenden Weichgewebe sind als Standard die DSA-Dakryocystographie und zusätzlich die NNH-CT erforderlich (Strahlenexposition Augenlinse 25,3 mGy). Ziel der Arbeit war es, die morphologische und funktionelle Auflösung und die Strahlendosis der 3D-DCG zu evaluieren.

Methoden: 45 Patienten (19–85 Jahre, Median 57) mit einseitiger Epiphora und Verdacht auf TNW-Stenose wurden sowohl mit DSA- als auch mit 3D-DCG mit Ultravist®-Kontrast untersucht. Mittels Flachdetektor wurden in 10 Sekunden 120 Bilder über 240° akquiriert. Die Datensätze wurden multiplanar und als Shaded Surface Display (SSD) rekonstruiert und ihre Aussagekraft für die Therapieoptionen beurteilt. Die Strahlendosis wurde an Leichen- und Phantomschädeln gemessen.

Ergebnisse: Von 45 Patienten hatten 18 eine Stenose und 19 einen Verschluß, 8 waren radiologisch unauffällig. Beide Verfahren ergaben identische anatomische Lokalisationen. Der gemessene minimale Durchmesser der Tränenwege war auf der symptomatischen Seite signifikant kleiner als auf der gesunden. In der 3D-DCG kamen außerdem verschiedene Weichgewebsveränderungen zur Darstellung: 21x Septumdeviation/-sporn, 16x Dakryozele/-lith, 15x polypöse Sinusitis, 8x Concha bullosa, 1x TNW-Fistel, 1x Tumor. Die Strahlenbelastung der Augenlinse durch die 3D-DCG wurde mit 8,25 mGy gemessen.

Schlussfolgerungen: Bei deutlich geringerer Strahlenbelastung (8,25 vs. 25,3mGy) gibt die 3D-DCG eine detaillierte Darstellung der Tränenwege und der umgebenden Weichteile in CT-ähnlichen Schnittbildern und 3D-Oberflächenrekonstruktionen. Sie vereinigt die Vorzügen der bisher separaten radiologischen Untersuchungen.