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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Kaustörung als subjektives Erstsymptom eines Ästhesioneuroblastoms

Meeting Abstract

  • corresponding author Knut Bördner - HNO Klinik Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Henrik Losenhausen - HNO Klinik Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Torsten Köhler - HNO Klinik Bad Hersfeld, Bad Hersfeld
  • Peter R. Issing - HNO Klinik Bad Hersfeld, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod329

doi: 10.3205/09hnod329, urn:nbn:de:0183-09hnod3291

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Bördner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine zunehmende Kaustörung stellt in der hno-ärztlichen Praxis ein häufiges Symptom dar. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von Entzündungen der Mundhöhle über Prozesse des oberen GIT bis hin zu neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Obwohl die NNH nicht direkt an der Nahrungsaufnahme beteiligt sind, können auch Tumoren dieser Region o.g. Beschwerden verursachen.

Kasuistik und Diagnostik: Eine 69-jährige Patientin stellte sich mit einem seit ca. 3 Wochen bestehendem unzureichendem Halt der Oberkieferprothese und daraus resultierender Kaustörung vor. Zudem war ihr eine vermehrte Rhinorrhoe rechtsseitig aufgefallen. Sie klagte ebenso über eine Schwellung der rechten Gesichtshälfte, eine Gewichtsabnahme und Nachtschweiß.

Die endonasale Inspektion ergab einen gräulich-bröckelig zerfallenden Tumor. Bei der Palpation des harten Gaumens imponierte eine derbe Raumforderung auf der rechten Seite.

Die CT-NNH zeigte einen 4,5x7 cm großen Tumor im Sinus maxillaris re. mit Destruktion der Kieferhöhlenwände und Durchbruch in die Nasenhaupthöhle. Die Histologie ergab ein Ästhesioneuroblastoms Grad 3

Der Tumor wurde mit einer Maxillektomie re. und einer Orbitabodenresektion re. reseziert. Die Rekonstruktion des Orbitabodens erfolgte mit einem Titan-Mesh und die plastische Defektrekonstruktion mit einem Latissimus-dorsi-Lappen von re.

Schlussfolgerung: Auch eine Kaustörung, durch eine schlecht sitzende Prothese bedingt, kann ein Erstsymptom eines tumorösen Geschehens des Nasennebenhöhlensystems darstellen und sollte fachärztlich abgeklärt werden.