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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Langzeituntersuchung von Titanprothesen in der Tympanoplastikchirurgie

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod289

doi: 10.3205/09hnod289, urn:nbn:de:0183-09hnod2897

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Schimanski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Eignung von Mittelohrimplantaten zur Rekonstruktion der Ossikelkette lässt sich durch Langzeituntersuchungen belegen. Titanprothesen (TP) für das Mittelohr sind 1996 von Stupp eingeführt worden. Hat sich dieses Material vor allem im Vergleich mit homologen Ossikeln (HO), die über Jahrzehnte vor der Ära der Titanimplantate das Material der Wahl darstellten, bewährt?

Methode: Aus mehr als 12.000 Mittelohreingriffen (mit etwa 8000 Tympanoplastiken) wurden die Datensätze der Patienten ausgewertet, bei denen eine TP (Fa. Kurz Medizintechnik, Dusslingen) eingesetzt wurde (Zeitraum 1996–2007). Die audiologischen Daten wurden mit Hilfe eines gewichteten Mittelwertes der Schallleitung (SL) aus 5 Frequenzen dargestellt, sowie die Extrusionsrate ermittelt. Die Ergebnisse der TP wurden mit den eingesetzten HO (Zeitraum 1983–2007) verglichen.

Ergebnisse: In den genannten Zeiträumen wurden 1306 TP implantiert (508 PORP, 798 TORP) und 1353 HO (867 PORP, 486 TORP). Bei den TP waren 42% (PORP) und 44% (TORP) zur Nachuntersuchung (NU) nach mehr als 2 Jahren (Mittel 5,3 Jahre) erschienen. Bei HO konnten 56% (PORP) und 41% (TORP) nachuntersucht werden (Mittel 7 Jahre). Bei TP zeigte sich eine Verbesserung der SL ( präop zu postop) von 41% (PORP) und 39% (TORP). Sie blieb über den ganzen NU-Zeitraum stabil. Bei HO verschlechterte sich die SL-Verbesserung über den NU-Zeitraum von 35% auf 19% (PORP) bzw. 25% auf 6% (TORP).

Die Extrusionsrate der TP lag in den ersten 2 Jahren bei 11% und stabilisierte sich danach auf 1–2%, was den HO entspricht.

Schlussfolgerung: Die TP ist in audiologischer Hinsicht den HO signifikant überlegen, und dies auch über lange Beobachtungszeiträume. Die Extrusionsraten sind nach 2-jähriger Lernkurve vergleichbar.