gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Gewebeabstoßung durch Prädifferenzierung von Fettstammzellen (adipose tissue-derived stem cells =ADSC) zu Chondrocyten?

Meeting Abstract

  • corresponding author Antje Technau - Hals-Nasen-Ohren, Würzburg
  • Katrin Froelich - Hals-Nasen-Ohren, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Hals-Nasen-Ohren, Würzburg
  • Norbert Kleinsasser - Hals-Nasen-Ohren, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod236

doi: 10.3205/09hnod236, urn:nbn:de:0183-09hnod2366

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Technau et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Tissue Engineering spielt eine zunehmende Rolle bei der Generierung von Transplantaten innerhalb der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie. Wir transdifferenzieren in unserem Labor routinemäßig ADSC zu Knorpelgewebe mit dem Fernziel Knorpeldefekte durch Tissue Engineering hergestelltes Ersatzgewebe rekonstruieren zu können. Dabei stellte sich uns die Frage, ob die Transdifferenzierung bei Fettstammzellen mit einer Expression von Oberflächenmarkern einhergeht, die zur Gewebsabstoßung führen könnten.

Methoden: Aus Liposuktionsmaterial wurden durch Collagenase P-Verdau ADSC isoliert und in Zellkultur vermehrt. Die Knorpelzellbildung wurde durch Zugabe von 10 ng/ml TGFß-3 für bis zu 14 Tage bewirkt. Der Nachweis der Knorpelzellbildung erfolgte durch Alcianblaufärbung oder durch Immunofluoreszenz mit knorpelspezifischen Antikörpern (anti-CollagenII; anti-Sox9; anti-Aggrecan). Bei Knorpelgewebe, Chondrocytenprimärkultur und den Pellet Cultures wurden die Oberflächenmarker HLA-DR, CD 151, MHC I und MHC II mit Hilfe von Immunofluoreszenz und RT-PCR untersucht.

Ergebnisse: Knorpelgewebe und Chondrocytenprimärkulturen exprimierten HLA-DR, CD 151, MHC I und die knorpelspezifischen Marker Collagen II und Aggrecan. Undifferenzierte ADSC exprimieren HLA-DR, CD 151 und MHC II nicht, MHC I nur teilweise. Bei den mit Hilfe von TGFß zu Knorpelzellen ausdifferenzierten Pellet Cultures aus ADSC konnten die immunogenen Oberflächenmarker HLA-DR, CD 151 und MHC I nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen: Undifferenzierte ADSC exprimieren keine immunogenen Oberflächenmarker und lösen daher in Geweben keine Immunreaktionen aus, während Knorpelgewebe und zur Knorpelgewebe transdifferenzierte ADSC immunogene Oberflächenmarker exprimieren.