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Atypisches Karzinoid des Larynx
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Neuroendokrine Tumore treten in ca. 1% aller laryngealen Neoplasien auf. Es handelt sich um aggressive Malignome mit Neigung zur Metastasierung. Bis heute gibt es für diese keine standardisierten Diagnose- und Therapierichtlinien.
Methode: Ein 63 Jahre alter männlicher Patient klagte über seit 6 Monaten bestehende Dysphagie und Heiserkeit. Dyspnoe und Gewichtsverlust wurden verneint. Seit 13 Jahren hatte der Patient nicht mehr geraucht und nur gelegentlichen Alkoholgenuss angegeben.
Ergebnisse: Bei der Laryngoskopie zeigte sich im Bereich der laryngealen Epiglottisfläche ein breitbasiger Tumor mit glatter Oberfläche. Zunächst wurde eine Panendoskopie mit laserchirurgischer Tumorexstirpation in Intubationsnarkose durchgeführt. Histologische und immunhistochemische Untersuchungen führten zur Diagnose eines supraglottischen, gut differenzierten, atypischen Karzinoids.
Sonographie und Computertomographie des Halses ergaben ein N0-Stadium. Die Octreotid-Szintigraphie zeigte ein fokal positiven Somatostatin-Rezeptor-Status cervical rechts.
Es folgte eine laserchirurgische Nachresektion und eine funktionelle Neck dissection beidseits. Auf eine Chemotherapie bzw. Somatostatingabe konnte verzichtet werden. Postoperativ erfolgte jedoch eine adjuvante Radiatio mit insgesamt 64 Gy Gesamtdosis. Der Patient ist nach einem follow up von 24 Monaten beschwerde- und rezidivfrei.
Schlussfolgerung: Neuroendokrine Tumoren des Larynx sind selten und erfordern ein Staging - adaptiertes Vorgehen in Abhängigkeit von der histologischen Subtypisierung.
Auch bei gut differenzierten atypischen Karzinoiden und initialer N0-Situation ist eine komplette Resektion mit beidseitiger Neck dissection und anschließender Bestrahlung zu empfehlen.