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CT-Vermessung des Ringknorpels
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Die in der Literatur verfügbaren Daten zu den Dimensionen des menschlichen Kehlkopfskeletts resultieren aus zahlenmäßig limitierten Kadaverstudien. Wir haben deshalb versucht, die in großer Zahl an jeder Klinik durchgeführten Hals-CTs (z.B. zum Ausschluss von HWS-Frakturen) zur Vermessung von Schild- und Ringknorpel nutzbar zu machen.
182 von 340 Hals-Dünnschicht-CTs unseres Klinikums aus den Jahren 2005 bis 2007 bildeten den Ringknorpel vollständig und ohne Artefakte ab. Unter Verwendung des Osirix® DICOM-Viewers und einer multiplanaren Rekonstruktion konnten Längen-/Höhenmaße, Durchmesser, Winkelmaße und Knorpeldicken in der axialen, sagittalen und koronaren Ebene rekonstruiert und vermessen werden.
Im Ergebnis können u.a. folgende mit vorliegenden Studien vergleichbare und reproduzierbare Parameter von 71 Frauen und 111 Männern im Alter von 18 bis 93 Jahre gezeigt werden: anteriorer – posteriorer Innen- (weiblich 16,1 ± 1,7 mm, männlich 21 ± 1,9 mm) und Außendurchmesser des Ringknorpels (weiblich 23,2 ± 2 mm, männlich 29,3 ± 1,9 mm), Querdurchmesser des Ringknorpels außen (weiblich 24 ± 2,5 mm, männlich 30,5 ± 3 mm) und innen (weiblich 13,1 ± 1,9 mm, männlich 17,7 ± 2,1 mm) sowie die Höhe der Ringkorpelplatte (weiblich 20 ± 3 mm, männlich 24,5 ± 2,8 mm).
Hinsichtlich der hno-chirurgischen, anästhesiologischen und notfallmedizinischen Maßnahmen geben unsere CT-Vermessungen des Kehlkopfes Hinweise für die Festlegung der Dimensionen für Larynxstents, Endotracheal- und Koniotomietuben. Zukünftig können auch Schildknorpelvermessungen anhand von CT-Daten für die Planung von Thyreoplastiken genutzt werden.