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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Hörgeräteversorgung bei Schwerhörigkeit im Alter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Hasso von Wedel - Univ. HNO-Klinik, Köln
  • Hartmut Meister - Univ. HNO-Klinik, Audiologie, Köln
  • Ulla-Christiane von Wedel - Univ. HNO-Klinik, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod192

doi: 10.3205/09hnod192, urn:nbn:de:0183-09hnod1920

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Wedel et al.
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Gliederung

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Der Alterungsprozess des Hörorgans beeinflusst die Funktionen des Mittelohres, des Innenohres und der zentralen Hörbahn. Als wichtigste Merkmale der Schwerhörigkeit im Alter ergeben sich zunehmende Hochtonhörverluste und eine Verschlechterung der Sprachverständlichkeit in akustisch schwierigen Situationen. Auch kann das soziale Beziehungsgeflecht empfindlich beeinträchtigt sein. Veränderte Freizeitaktivitäten, eingeschränkte Orientierungsfähigkeit und die erschwerte Nutzung von Medien, die Wahrnehmung von Türklingel, Telefon oder anderen Kommunikationssystemen sind die Auswirkungen. Eine fortschreitende Insuffizienz der zentralen Verarbeitung, vor allem von Sprache, bis hin zur Intelligenzminderung kann die Folge sein. Die Altersverteilung zum Zeitpunkt der Hörgeräteerstversorgung zeigt, dass diese in der Regel viel zu spät vorgenommen wird. Äußerst positiv auf die Frühversorgung im Alter hat sich die weitgehend offene Anpassung mit Hörgeräten ausgewirkt. Moderne Hörgerätefeatures zur Verbesserung von Hör- und Kommunikationssituationen sind sinnvolle Ergänzungen, die dem älteren Hörgestörten in vielen Alltagssituationen helfen können. Um eine akustische Deprivation und damit ungenügende Stimulation der zentralen Hörbahn bis hin zu Degenerationsprozessen zu verhindern, sollte die Hörgeräteversorgung möglichst früh erfolgen und in ein komplexes anamnestisches, diagnostisches und rehabilitatives Konzept (z. B. audiotherapeutische Maßnahmen) integriert werden. Um dieses zu erreichen, müssen HNO-Ärzte, Audiologen, Hörgeräteakustiker, Pädagogen, Industrie und andere beteiligte Berufsgruppen im klinischen Alltag sowie im wissenschaftlichen Bereich enger kooperieren.