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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Cisplatin induzierter Verlust von Haarzellen im in-vitro Modell des Corti’schen Organs

Meeting Abstract

  • Anke Tropitzsch - Univ.-HNO-Klinik, Tübingen
  • Andrea Müller - Univ.-HNO-Klinik, Tübingen
  • Marcus Müller - Univ.-HNO-Klinik, Tübingen
  • corresponding author Hubert Löwenheim - Univ.-HNO-Klinik, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod187

doi: 10.3205/09hnod187, urn:nbn:de:0183-09hnod1875

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Tropitzsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Cisplatin ist in der Tumortherapie trotz seiner ototoxischen Nebenwirkungen häufig unverzichtbar. Zur Untersuchung der Cisplatin induzierten Ototoxizität stehen aufgrund der gleichzeitig bestehenden Nephrotoxizität keine geeigneten in-vivo Modelle zur Verfügung. Reproduzierbaren und quantifizierbaren in-vitro Modellen kommt daher eine besondere Bedeutung zur Untersuchung der Cisplatin induzierten Ototoxizität zu.

Methoden: In einem organotypischen Kulturmodell des Innenohres wurde durch Applikation des ototoxischen Cisplatin der Verlust von Haarzellen im Corti’schen Organ induziert. Die ototoxische Wirkung von Cisplatin wurde für die Expositionszeiten 24, 48 und 96 Std. untersucht. Für diese Expositionszeiten wurden Dosis-Wirkungskurven erstellt und der Haarzellverlust in in Form von Zytocochleogrammen quantifiziert.

Ergebnisse: Im organotypischen Kulturmodell konnte bei Applikation von Cisplatin in Abhängigkeit von Dosis und Expositionsdauer ein Haarzellverlust mit einem von der basalen zur apikalen Windung gerichteten Gradienten erzielt werden. Die Zunahme des Haarzellverlust verhielt sich in Abhängigkeit von der Zeit linear. Die EC50 für 48 h Expositionszeit betrug 1,75 µg/ml.

Schlussfolgerung: Für die Cisplatin induzierbare Ototoxizität konnte ein reproduzierbares und quantifizierbares in-vitro Modell etabliert werden. An diesem Modell kann die Wirkung otoprotektiver Substanzen untersucht werden. Klinisches Ziel ist die Entwicklung einer otoprotektiven Begleitmedikation in der Tumortherapie mit Cisplatin ohne Beeinträchtigung der chemotherapeutischen Wirkung.