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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Spiralganglienzellerhalt durch in vivo Applikation von Artemin

Meeting Abstract

  • corresponding author Verena Scheper - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hannover
  • Athanasia Warnecke - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Ines Buhr - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Timo Stöver - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod178

doi: 10.3205/09hnod178, urn:nbn:de:0183-09hnod1788

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Scheper et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Erfolg eines Cochlea Implantats ist unter anderem von der Gesamtzahl und Intaktheit der Innenohrneurone (Spiralganglienzellen, SGZ) abhängig. Für Artemin (ARTN) konnte ein das Überleben von SGZ steigernder Effekt in vitro nachgewiesen werde. Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung des biologischen Effekts von ARTN auf SGZ nach Ertaubung.

Methode: Meerschweinchen wurden ertaubt und 5 Tage später unilateral mit einem Mikropumpen-Schlauchsystem versorgt. Drei Versuchsgruppen wurden gebildet: eine Gruppe erhielt artifizielle Perilymphe (AP, n = 8), eine Gruppe brain-derived neurotrophic factor (BDNF, 50 ng/ml, n = 8) und die dritte Gruppe ARTN (50 ng/ml, n = 7) intracochleaer appliziert. Nach 28 Tagen wurden die Cochleae entnommen und Paraffinschnitte angefertigt. Die SGZ-Dichte jeder Cochlea wurde bestimmt und die Durchschnittswerte der rechten (ertaubt) und linken (ertaubt und AP, BDNF oder ARTN behandelt) Cochleae innerhalb einer Gruppe verglichen. Die durchschnittliche Dichte protektierter SGZ jeder Gruppen wurde ermittelt und mit der der anderen Gruppen verglichen.

Ergebnisse: AP Applikation führt zu einem gegenüber der reinen Ertaubung gesteigerten Verlust der SGZ (2,56 vs. 4,04 SGZ/ 10.000 µm2). Die chronische Applikation von sowohl BDNF als auch ARTN bewirkt ein signifikant gesteigertes Überleben der SGZ verglichen zu der SGZ-Dichte der mit AP behandelten Tiere (p < 0,01).

Schlussfolgerung: Die dargestellten Ergebnisse belegen, dass durch intracochleaere ARTN Applikation das Überleben der SGZ nach Ertaubung deutlich gesteigert werden kann. Damit geben die Daten einen wichtigen Hinweis auf die Möglichkeit einer ARTN Therapie nach Ertaubung und empfehlen ARTN als einen interessanten Kandidaten für die Innenohrtherapie.

Unterstützt durch: EU-Projekt "NanoEar" (NMP4-CT-2006-026556)