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Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei kutanen Kopf-Hals Melanomen – eine Analyse von 53 Fällen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Kutane Kopf-Hals-Melanome sind aggressive Tumoren mit schlechter Prognose. Bei 53 Patienten (Tumordicke 0,55–10 mm; Clark Level 3–5) wurde zwischen 3/03 und 10/08 eine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie (SLNB) durchgeführt.
Methodik: Bei allen Patienten erfolgte zunächst die Injektion von radioaktiv markiertem Technetium peritumoral. Eine frühe dynamische sowie eine späte statische Untersuchung schlossen sich an. Am nächsten Tag erfolgte die Lymphknoten-Biopsie in Narkose unter Verwendung einer Gamma-Handsonde.
Ergebnisse: Bei 50 Patienten wurden 1–7 Sentinel-LK (insgesamt 126) entfernt. In drei Fällen konnten keine SLN detektiert werden. Bei 32 (60%) der Patienten lag mindestens ein Knoten in der Glandula Parotis. 7 Patienten zeigten Melanom-Absiedelungen in 1–3 SLN, bei einem Patienten fanden sich zusätzlich Metastasen neben negativen SLN. Bei allen 8 Patienten wurde eine Neck Dissection und bei 2 davon zusätzlich eine Parotidektomie durchgeführt. Bei 13% der Patienten änderte sich durch die Detektion von befallenen SLN das weitere Therapiekonzept, während in 87% der Fälle auf eine Neck Dissection bzw. Parotidektomie verzichtet werden konnte.
Schlussfolgerung: Die SLNB ist ein sicheres Verfahren zur Präzisierung des Stagings und Planung der definitiven Therapie bei kutanen Melanomen. Sichere Kenntnisse der Hals- und Parotis-Chirurgie sowie ein erfahrenes interdisziplinäres Team sind Voraussetzung für diesen Ansatz.