gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Penetrierende Schussverletzungen im Halsbereich – Diagnostik und Therapie

Meeting Abstract

  • corresponding author Heinz Maier - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Ulm, Deutschland
  • Tisch Matthias - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland
  • Silke Steinhoff - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland
  • Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod127

doi: 10.3205/09hnod127, urn:nbn:de:0183-09hnod1274

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Maier et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Im Gegensatz zu Thorax- und Abdomenverletzungen, die dank verbesserter Schutzwesten in den Hintergrund getreten sind, haben Kopf- und Halsverletzungen in den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. So wiesen 39% aller während der Operation „Iraqi Freedom II“ verwundeten Soldaten Verletzung an Kopf, Gesicht und Hals auf .

Halsverletzungen durch Projektile oder Schrapnells stellen durch die enge Lokalisation vieler lebenswichtiger Strukturen besondere Anforderungen an den Kopf- und Halschirurgen. Hierbei muss grundsätzlich an Verletzungen von großen Halsgefäßen, Hirnnerven, Larynx, Pharynx, Trachea, Ösophagus und Halswirbelsäule gedacht werden. Besonders problematisch sind Verletzungen durch Hochrasanzgeschosse d.h. Geschosse mit einer Geschwindigkeit von 800–1000 m/sec. Hierbei kommt es nicht nur zur Traumatisierung im Bereich von Ein- und Ausschusswunden oder Schusskanal sondern durch Schockwellen und Kavitation auch zu einer Schädigung des umgebenden Gewebes. In diesen Fällen ist eine rasche zielgerichtete Versorgung der Verletzten von vitaler Bedeutung.

Vor dem Hintergrund weltweit zunehmender terroristischer Anschläge muss mit derartigen Verletzungsmustern mittlerweile überall gerechnet werden. Daher sollten die Grundprinzipien der Versorgung von Schuss- und Splitterverletzungen im Kopf-Halsbereich auch zivilen Kopf- und Halschirurgen vermittelt werden

Anhand von Fallbeispielen aus dem aktuellen Einsatz des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Afghanistanwerden die Besonderheiten der Diagnostik und Therapie von penetrierenden Schussverletzungen im Halsbereich dargestellt.