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Perforation der A. carotis communis als Ursache eines Halsgefäßscheidenhämatoms
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Perforationen der A. carotis communis sind ein seltener, jedoch lebensbedrohlicher Notfall. Bekannte Ursachen sind Fehlpunktionen von Jugularvenen mit Arterienwandverletzungen, Traumata oder entzündliche Veränderungen der Arterienwand. In der Literatur wurden ferner „spontane Perforationen“ ohne geklärte Ursache beschrieben.
Fallbericht: Eine 57-jährigen Patientin stellte sich mit einer seit 2 Tagen zunehmenden, schmerzhaften Schwellung der linken Halsseite vor. Vorausgegangen war eine TIPS-Implantation über die V. jugularis interna vor 6 Wochen wegen einer Leberzirrhose. Weitere Befunde waren ein linksseitiger Stimmlippenstillstand sowie ein Hornersyndrom. In der KM-CT-Untersuchung des Halses war ein großer, die A. carotis communis und Carotisgabel umfassender Prozess sichtbar. Die Unterscheidung zwischen einem soliden Tumor und einer Dissektion konnte nicht sicher getroffen werden. Differentialdiagnostisch wurden neben einem Abszess auch ein Paragangliom in Betracht gezogen. Die dopplersonographische Untersuchung der Halsgefäßscheide zeigte neben dem Hämatom einen pendelartigen Blutfluss etwas kaudal der Bifurkation. Deckungsgleich zum CT zeigte sich eine kalkharte Plaquestruktur, die der perforationsverdächtigen Region unmittelbar nachgeschaltet war. Nach duplexsonographischer Diagnosesicherung erfolgte die Halsgefässscheidenrevision mit anschließenden TEA und Patchplastik durch den Gefässchirurgen.
Zusammenfassung: Durch Carotis-Perforationen entstandene Hämatome sind eine seltene Differentialdiagnose einer Raumforderung der Halsgefässscheide. Die Carotis-Perforation bei o.g Patientin könnte auf das Zusammenspiel einer Fehlpunktion und einer durch das Plaque entzündlich vorgeschädigten Carotiswand zurückgeführt werden.