gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Perforation der A. carotis communis als Ursache eines Halsgefäßscheidenhämatoms

Meeting Abstract

  • corresponding author Veit M. Hofmann - Universitätklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
  • Jörg Ukkat - Universitätsklinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Halle/S.
  • Ernst Röpke - Universitätklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
  • Kerstin Neumann - Universitätklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
  • Annett Pudszuhn - Universitätklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod121

doi: 10.3205/09hnod121, urn:nbn:de:0183-09hnod1212

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Hofmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Perforationen der A. carotis communis sind ein seltener, jedoch lebensbedrohlicher Notfall. Bekannte Ursachen sind Fehlpunktionen von Jugularvenen mit Arterienwandverletzungen, Traumata oder entzündliche Veränderungen der Arterienwand. In der Literatur wurden ferner „spontane Perforationen“ ohne geklärte Ursache beschrieben.

Fallbericht: Eine 57-jährigen Patientin stellte sich mit einer seit 2 Tagen zunehmenden, schmerzhaften Schwellung der linken Halsseite vor. Vorausgegangen war eine TIPS-Implantation über die V. jugularis interna vor 6 Wochen wegen einer Leberzirrhose. Weitere Befunde waren ein linksseitiger Stimmlippenstillstand sowie ein Hornersyndrom. In der KM-CT-Untersuchung des Halses war ein großer, die A. carotis communis und Carotisgabel umfassender Prozess sichtbar. Die Unterscheidung zwischen einem soliden Tumor und einer Dissektion konnte nicht sicher getroffen werden. Differentialdiagnostisch wurden neben einem Abszess auch ein Paragangliom in Betracht gezogen. Die dopplersonographische Untersuchung der Halsgefäßscheide zeigte neben dem Hämatom einen pendelartigen Blutfluss etwas kaudal der Bifurkation. Deckungsgleich zum CT zeigte sich eine kalkharte Plaquestruktur, die der perforationsverdächtigen Region unmittelbar nachgeschaltet war. Nach duplexsonographischer Diagnosesicherung erfolgte die Halsgefässscheidenrevision mit anschließenden TEA und Patchplastik durch den Gefässchirurgen.

Zusammenfassung: Durch Carotis-Perforationen entstandene Hämatome sind eine seltene Differentialdiagnose einer Raumforderung der Halsgefässscheide. Die Carotis-Perforation bei o.g Patientin könnte auf das Zusammenspiel einer Fehlpunktion und einer durch das Plaque entzündlich vorgeschädigten Carotiswand zurückgeführt werden.