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Die Sentinel-Lymphonodektomie beim Malignen Melanom des Kopfes und des Halses
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Bezüglich der Kontrolle der regionären Lymphknotenstationen beim Malignen Melanom des Kopfes und Halses besteht Uneinigkeit. Die Möglichkeiten klinischer Kontrollen, einer Sentinel-Lymphonodektomie sowie der elektiven Neck dissection werden kontrovers diskutiert. Bislang konnte für keine Strategie ein statistisch signifikanter Vorteil gezeigt werden.
Methoden: In der vorliegenden Untersuchung wurden 34 Patienten mit Malignem Melanom des Kopfes und Halses hinsichtlich der durchgeführten Therapie retrospektiv untersucht. Die Sentinel-Lymphonodektomie erfolgte nach Injektion von 100 MBq Technetium-99m markiertem Albumin-Nanocolloid peritumorös am präoperativen Tag. Der Schildwächterlymphknoten wurde mit der Gamma-Kamera detektiert, markiert und intraoperativ nach Resektion des Primärtumors mit Hilfe einer Gamma-Sonde aufgesucht und exstirpiert.
Ergebnisse: 22 Patienten wurden einer Sentinel-Lymphonodektomie unterzogen, bei 2 Patienten war kein kolloidspeichernder Sentinel detektierbar, bei 10 Patienten wurde primär eine elektive Neck dissection durchgeführt. In 21 von 22 Sentinel-Lymphknotenextirpationen (95%) konnte der Wächterlymphknoten intraoperativ identifiziert werden, in 4 von 22 Fällen (18%) war dieser positiv. Die mittlere Nachbeobachtungszeit beträgt derzeit 22 Monate.
Schlussfolgerungen: Die Sentinel-Lymphonodektomie ist eine mit geringer Morbidität durchführbare Massnahme, die die Detektion klinisch okkulter Mikrometastasen erlaubt. Beim malignen Melanom des Kopfes und Halses mit seinem schwer vorhersagbaren Lymphabflussmuster stellt sie eine gute Alternative zur elektiven Neck dissection dar. Inwieweit sich in der Langzeitbeobachtung ein signifikanter Vorteil gegenüber der „wait-and-see“-Strategie ergibt, bleibt abzuwarten.