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Sprachliche Entwicklung nach Cochlear Implantation bei Kindern aus bilingualem Elternhaus
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einleitung: Am Cochlear Implant Centrum Ruhr erhalten häufig Kinder mit Migrationshintergrund ein Cochlear Implant. Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkung eines bilingualen Elternhauses auf den Erwerb der deutschen Sprache bei Kindern nach Cochlear Implantation zu untersuchen. Weiterhin stellte sich die Frage, wie viele der implantierten Kinder zweisprachig erzogen werden.
Methoden: Von 1996 bis 2007 wurden 56 Kinder aus bilingualen sowie 39 Kinder aus monolingualen Elternhäusern vor dem sechsten Lebensjahr mit einem Cochlear Implant versorgt. Anhand von Standard-Testverfahren (u.a. Mainzer und Göttinger Kindersprachtest) wurden Werte zur Entwicklung des Sprachverständnisses, der rezeptiven und expressiven Sprache ermittelt. Daten bezüglich der Erstsprache des Kindes und des Erwerbes der Zweitsprache wurden anhand eines Fragebogens erhoben.
Ergebnisse: Das mediane Implantationsalter lag in beiden Gruppen bei 3 Jahren (Altersspanne 1–5 Jahre). Für fast alle Kinder aus bilingualem Elternhaus wurde als Erstsprache Deutsch angegeben. Die beiden Gruppen zeigten nach 36 Monaten keine signifikant unterschiedlichen Ergebnisse bei den eingesetzten Tests zur Evaluation des Sprachverstehens. In einigen Fällen wird die Zweitsprache aktiv eingesetzt. Häufig beschränkte sich die Anwendung auf Einzelwörter.
Schlussfolgerung: Die Sprachentwicklung scheint durch ein bilinguales Elternhaus nicht negativ beeinflusst zu werden. Eine ausschließlich deutschsprachige Rehabilitation ist somit gut vertretbar. Die Faktoren der frühen Implantation, die gute Förderung und Unterstützung spielen auch hier eine entscheidende Rolle. Kinder mit Cochlear Implant können eine Zweisprachigkeit entwickeln, und nach unseren Erfahrungen sollte eine bilinguale Erziehung angestrebt werden.