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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Automated Insertion Tool: Computergestützte Insertion von Cochleaimplantat-Elektroden

Meeting Abstract

  • Thomas S. Rau - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
  • Andreas Hussong - Institut für Mechatronische Systeme, Hannover
  • Martin Leinung - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
  • Omid Majdani - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod078

doi: 10.3205/09hnod078, urn:nbn:de:0183-09hnod0783

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Rau et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen unseres Konzeptes einer minimal-invasiven CI-Operation wurde ein Insertionstool für die automatisierte Insertion von vorgekrümmten Cochleaimplantat-Elektroden entwickelt. Dieses erlaubt das Einführen der Elektroden in die Cochlea durch eine Stichkanalbohrung ebenso wie bei konventioneller Mastoidektomie.

Methoden: Dazu wurde der vordere Teil des Tools den räumlichen Limitationen des Stichkanals bzw. des Recessus facialis angepasst. Zwei unabhängig programmierbare Linearmotoren realisieren mikrometergenau den Implantatvorschub als auch den Rückzug des Stiletts. Ein am Tool angebrachter Referenzstern ermöglicht die navigationsgestützte Positionierung, die sowohl für manuelles als auch robotergestütztes Vorgehen eingesetzt werden kann.

Ergebnisse: Bei Insertionstudien von Contour Advance Elektroden am transparenten Innenohrmodell konnte die Advance Off Stylet Technik adäquat umgesetzt und das intracochleäre Verhalten der Elektrodenträger beobachtet werden. Eine integrierte Messung der auftretenden Kräfte ergab zur manuellen Insertion vergleichbare Werte. Ebenso zeigten Insertionsstudien am humanen Felsenbein unter fluoroskopischer Kontrolle die Eignung und Zuverlässigkeit der Methode.

Schlussfolgerungen: Die navigationsgestützte Insertion von CI-Elektroden ist ein Konzept für die Minimierung des intracochleären Schadens im Sinne eines resthörerhaltenden Operierens. Durch die gesteuerte Elektrodeninsertion können patientenspezifische, anatomische Variationen, wie Größe und Orientierung der im Knochen verborgenen Cochlea berücksichtigt werden. Dies verbessert die Chancen für den Resthörerhalt als Voraussetzung für die hybride Versorgung hochgradig schwerhöriger Patienten.

Unterstützt durch: Das Vorhaben wurde von der DFG im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1124 gefördert.