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Evaluation der Ergebnisse nach Reimplantation bei CI Patienten – Erfahrungen seit 1985
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Die Cochlea Implantation hat sich als etabliertes Verfahren zur Therapie der hochgradigen Schwerhörigkeit durchgesetzt. Ständige Verbesserungen der chirurgischen Technik als auch der Sprachverarbeitungsstrategien haben zu einer enormen Verbesserung des Sprachverstehens geführt. Insofern stellt sich auch die Frage, ob eine Reimplantation eines intakten Implantates sinnvoll erscheint, um ein verbessertes Sprachverstehen zu erreichen.
In einer retrospektiven Untersuchung wurden die reimplantierte Patienten hinsichtlich der verwendeten Produkte bei der ersten Implantation und zweiten Implantation, hinsichtlich der radiologischen dokumentierten Elektrodenlage vor und nach der Reimplantation sowie in Korrelation zum Sprachverstehen evaluiert. Die Insertionstiefe vor und nach der Reimplantation wird mittels konventioneller radiologischer Aufnahmen, meist als transorbitale Pyramidenvergleichsaufnahme und/oder sog. Cochlear view bestimmt. Es zeigt sich keine wesentliche Verschlechterung der Elektrodenlage nach der Reimplantation.
Aufgrund diverser Ursachen mussten 92 Patienten reimplantiert werden. Es zeigte sich, dass mit einem sog. Produkt „up-grade“ im Mittel eine Verbesserung im Einsilberverstehen von 14% erzielt werden konnte. Bei der Reimplantation innerhalb einer Produktgeneration konnte nicht in allen Fällen eine Verbesserung erreicht werden.
Obwohl die Untersuchungsergebnisse nicht gegen eine Reimplantation zum Erreichen eines besseren Sprachverstehens sprechen, bleibt der medizinisch-ethische Aspekt, ob dies alleine einen operativen Eingriff in Vollnarkose mit allen damit verbundenen Risiken aus der Mittelohrchirurgie und dem potentiellen Infektionsrisiko rechtfertigt. Insbesondere ist dabei auch zu diskutieren, dass die Ergebnisse nicht vorhersehbar sind.