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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Etablierung eines objektiven, nichtinvasiven Hörnervenfunktionstests vor Cochlear Implant-Operation – Vergleich mit subjektivem Test und Neural Response Telemetry

Meeting Abstract

  • corresponding author Anke Hirschfelder - HNO-Klinik Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Stefan Gräbel - HNO-Klinik Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Christian Scheiber - HNO-Klinik Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - HNO-Klinik Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod055

doi: 10.3205/09hnod055, urn:nbn:de:0183-09hnod0555

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Hirschfelder et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Um die Erfolgsaussichten einer Cochlear Implant (CI)-Versorgung ausreichend beurteilen zu können ist es wünschenswert über ein Arsenal diagnostischer Instrumente zu verfügen, mit dem sich auch die elektrophysiologische Funktion des Hörnervs und der Hörbahn als Voraussetzung der Hörwahrnehmung mit einem CI prüfen läßt.

Methoden: In einer prospektiven klinischen Studie wurde die elektrische Hörnervenstimulierbarkeit bei 121 CI-Patienten subjektiv und objektiv getestet. Als Stimuli wurden elektrisch evozierte Amplitude Modulation Following Responses (EAMFR; Modulationsfrequenz 80Hz, Trägerfrequenz 500Hz) und Sinusreize mit 62, 125 und 250Hz nichtinvasiv appliziert. Die Reizantwortschwellen wurden mit den mittleren intraoperativ registrierten NRT-Schwellen als intracochleäre Referenzen verglichen. Die Miterregbarkeit benachbarter Hirnnerven wurde untersucht und die Seitendifferenz bei bilateraler Implantation geprüft.

Ergebnisse: Die präoperativ registrierten EAMFR-Schwellen und die subjektiven Schwellen zeigten sowohl untereinander als auch mit den intraoperativen NRT-Schwellen eine signifikante positive Korrelation. Bis auf die Wahrnehmung taktiler Reize wurde keine Miterregung benachbarter Hirnnerven beobachtet. Bei bilateraler Implantation zeigte sich bei nahezu allen Patienten jeweils auf der Seite mit der geringeren EAMFR-Schwelle und geringeren subjektiven Schwelle auch die geringere NRT-Schwelle. Der objektive Test war altersunabhängig, der subjektive Test bei jüngeren Kindern nicht durchführbar.

Schlußfolgerungen: Die untersuchten nichtinvasiven objektiven und subjektiven Hörnervenfunktionstests sind diagnostische Werkzeuge, die zur Verbesserung der Sicherheit der Indikation und des Operationserfolges bei CI-Patienten dienen können.