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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Entwicklung des Richtungshörens bei bilateraler und bimodaler CI-Versorgung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jennifer Bettenbühl - Klinik für HNO Heilkunde und Plastische Kopf- und Hals Chirurgie, Aachen
  • Wolfgang H. Döring - Klinik für HNO Heilkunde und Plastische Kopf- und Hals Chirurgie, Aachen
  • Martin Westhofen - Klinik für HNO Heilkunde und Plastische Kopf- und Hals Chirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod033

doi: 10.3205/09hnod033, urn:nbn:de:0183-09hnod0337

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Bettenbühl et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Für unilateral versorgte Patienten stellt sich die Frage nach dem Nutzen einer zweiten Hörhilfe (CI/HG) auf der Gegenseite, um das räumliche Hören zu verbessern. Nach einer binauralen Versorgung müssen die Patienten lernen, veränderte interaurale auditive Eindrücke auszuwerten.

Material/Methodik: Bei bilateral versorgten Patienten wird nach Anpassung der 2. Seite in regelmäßigen Abständen die Hörleistung gemessen, um die Entwicklung der binauralen Hörfähigkeit über 2 Jahre zu erfassen. Für die Untersuchung des Richtungshörens haben wir den Aachener Basis-Richtungshörtest verwendet, der als Lokalisationstest mit 5 Richtungen konzipiert ist. Auswerteparameter sind die Trefferanzahl (h), die mittlere Richtungsabweichung (m), der quadratische Fehler (qF) und die Streuung der Antworten (sd).

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen im Mittel einen deutlichen Gewinn durch die Versorgung des 2. Ohres bei interindividuell stark variierenden Ergebnissen. Durch das binaurale Hören entsteht ein subjektives Raumgefühl und eine quantitativ erkennbare bessere akustische Orientierung. Dies ermöglichte den bilateralen Patienten im Mittel ihre Trefferquote nach einem Jahr um 35% gegenüber der präOP Messung zu steigern.

Diskussion/Fazit: Der subjektive Gewinn aus Sicht des Patienten war in einigen Fällen höher als die audiometrisch nachweisbare Effizienz der bilateralen Versorgung. Weitere Verbesserungen sind durch die Entwicklung fähigerer binaural arbeitender Signalverarbeitungsalgorithmen zu erwarten, die die interauralen Schallmerkmale exakter abbilden.