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Entwicklung des Richtungshörens bei bilateraler und bimodaler CI-Versorgung
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Einführung: Für unilateral versorgte Patienten stellt sich die Frage nach dem Nutzen einer zweiten Hörhilfe (CI/HG) auf der Gegenseite, um das räumliche Hören zu verbessern. Nach einer binauralen Versorgung müssen die Patienten lernen, veränderte interaurale auditive Eindrücke auszuwerten.
Material/Methodik: Bei bilateral versorgten Patienten wird nach Anpassung der 2. Seite in regelmäßigen Abständen die Hörleistung gemessen, um die Entwicklung der binauralen Hörfähigkeit über 2 Jahre zu erfassen. Für die Untersuchung des Richtungshörens haben wir den Aachener Basis-Richtungshörtest verwendet, der als Lokalisationstest mit 5 Richtungen konzipiert ist. Auswerteparameter sind die Trefferanzahl (h), die mittlere Richtungsabweichung (m), der quadratische Fehler (qF) und die Streuung der Antworten (sd).
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen im Mittel einen deutlichen Gewinn durch die Versorgung des 2. Ohres bei interindividuell stark variierenden Ergebnissen. Durch das binaurale Hören entsteht ein subjektives Raumgefühl und eine quantitativ erkennbare bessere akustische Orientierung. Dies ermöglichte den bilateralen Patienten im Mittel ihre Trefferquote nach einem Jahr um 35% gegenüber der präOP Messung zu steigern.
Diskussion/Fazit: Der subjektive Gewinn aus Sicht des Patienten war in einigen Fällen höher als die audiometrisch nachweisbare Effizienz der bilateralen Versorgung. Weitere Verbesserungen sind durch die Entwicklung fähigerer binaural arbeitender Signalverarbeitungsalgorithmen zu erwarten, die die interauralen Schallmerkmale exakter abbilden.