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Anti-Bradykinin-Therapie bei ACE-Hemmer-induzierten Ödemen der Kopf-Hals-Region
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Angioödeme der HNO-Region erfordern häufig eine Notfallbehandlung. Steroide und Antihistaminika sind bei ACE-Hemmer-induzierten (ACEHi) Angioödemen wirkungslos. Wenngleich bekannt ist, dass Bradykinin eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der ACEHi Angioödemen spielt, ist derzeit keine spezifische Therapie verfügbar. Es gibt zwei Medikamente, die in die Entstehung Bradykinin-vermittelter Angioödeme eingreifen können: ein C1-Esterase-Inhibitor-Konzentrat (Berinert P®), das den Syntheseweg von Bradykinin hemmt und einen spezifischen Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonisten (Firazyr®). Beide werden bereits zur Therapie des hereditären Angioödems eingesetzt sind aber bisher zur Behandlung der ACEHi Angioödeme nicht zugelassen.
Wir haben 8 Patienten mit einem ACEHi Angioödem mit Berinert P® oder Firazyr® behandelt. Die Ödeme traten bei den Patienten im Bereich des Larynx (n=1), der Zunge (n=6) oder der Wangenschleimhaut (n=1) auf. Berinert P® wurde bei 6 Patienten i.v. in einer Dosis von 500-1000 IE verabreicht und Firazyr® (30 mg) bei zwei Patienten s.c..
Nach Gabe von Berinert P® bemerkten die Patienten mit Zungenödem eine erste Besserung nach 88±39 Min., der Patient mit Larynxödem und der mit Ödem der Wangenschleimhaut nach jeweils 60 Min.. Zur kompletten Rückbildung kam es nach 7±2 h, 12 h bzw. 16 h. Nach der Behandlung mit Firazyr® berichteten die beiden Patienten mit Zungenödem über eine erste Besserung nach 15 Min. und über eine vollständige Rückgang nach 4,5 h bzw. 5 h.
Diese Ergebnisse zeigen die erfolgreiche Therapie des ACEHi Angioödems mit Berinert P® bzw. Firazyr®. Zur Validierung dieser Ergebnisse ist die Durchführung einer randomisierten, doppel-verblindeten Studie mit einer großen Patientenzahl notwendig.