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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Analgetika Intoleranz (AI) im Kindesalter – eine diagnostische Herausforderung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ulrike Förster - HNO, Charité, CVK, Berlin, Berlin
  • Lars Morawietz - Institut für Pathologie, Charité, Berlin
  • Susanne Lau - Pädiatrie, Pneumologie-Immunologie, Charité, CVK, Berlin
  • Heidi Olze - HNO, Charité, CVK, Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod005

doi: 10.3205/09hnod005, urn:nbn:de:0183-09hnod0051

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Förster et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die nasale Polyposis (NP) ist häufig mit einer Analgetika Intoleranz (AI) vergesellschaftet. Besonders schwierig gestaltet sich der Nachweis einer AI bei Kindern. Zudem stellt das Auftreten einer AI im Kindesalter eine Rarität dar. Da der Pathomechanismus der AI auf einer Eicosanoidimbalance beruht, ergeben sich hier Möglichkeiten der in vitro Diagnostik.

Methoden: Eicosanoidmuster von 5 Kindern (Ø 13,2 J, Follow Up 6 J) mit einer CRS und NP wurden nach NNH Operation hinsichtlich einer AI in vitro mit dem LiPidoc-AIT® untersucht (Untersuchung von Leukotrienen und Prostaglandinen, AI Graduierung: <0,5:Unauffällig; <1,5:Leicht; <2,5:Mässig; >2,5: Ausgeprägt). Als weitere Parameter wurden ausgewertet: Familienanamnese, NSAR Unverträglichkeit, NNH Operationen (Anzahl, histologische Eosinophilie), Lungenfunktion, Zilienfunktion, Schweisstest, Immunstatus sowie Therapie.

Ergebnisse: Das typische Muster einer AI (AI 1,7) zeigte sich bei einem Kind mit Asthma bronchiale und Dyspnoe nach NSAR Einnahme, mässiger Gewebseosinophilie und Gräserallergie. Bei drei Kindern wurde eine leicht- bis mittelgradige AI (AI 1,1/1,5/1,7) festgestellt. Alle waren mehrfach an den NNH operiert (3–7x) und es bestand eine mässige Gewebseosinophilie. Bei einem der Kinder wurde ein Asthma bronchiale und eine Lieschgrasallergie diagnostiziert. Eine Therapie wurde mit Mometason und Montelukast eingeleitet. Ein unauffälliges Eicosanoidmuster zeigte sich lediglich bei einem Kind (1 NNH OP, geringe Gewebseosinophilie, AI 0,4), das mit Mometason behandelt wird.

Schlussfolgerungen: Bei einer rezidivierenden NP und Asthma bronchiale ist im Kindesalter an eine AI zu denken. Die Behandlung sollte in pädiatrisch-pneumologischen Zentren in enger Zusammenarbeit mit der HNO erfolgen.