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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Häufigkeit unerwünschter Nebenwirkungen bei paralleler spezifischer Immuntherapie gegen multiple Allergene

Meeting Abstract

  • corresponding author Christine Barth - HNO Universitätsklinikum, Mannheim
  • Falk Anero - HNO-Universitätsklinikum, Mannheim
  • Oliver Pfaar - Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden
  • Ludger Klimek - Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden
  • Karl Hörmann - HNO-Universitätsklinikum, Mannheim
  • Boris A. Stuck - HNO-Universitätsklinikum, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod001

doi: 10.3205/09hnod001, urn:nbn:de:0183-09hnod0011

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Barth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Polysensibilisierungen stellen bei der spezifischen Immuntherapie von Allergien ein häufiges Problem dar. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Verträglichkeit und Sicherheit gleichzeitiger paralleler Injektionen mehrerer Allergene bei einer spezifischen Immuntherapie (SIT) zu prüfen und das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen bei verschiedenen Dosierungsschemata (konventionell vs. Cluster) zu erfassen.

Methoden: Die Häufigkeit lokaler und systemischer Nebenwirkungen bei 158 Patienten, die eine SIT zwischen 2002 und 2007 erhielten, wurde ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden während der Einleitungsphase 3178 Injektionen und während der Erhaltungsphase 4102 Injektionen verabreicht. Mit steigender Zahl gleichzeitig parallel injizierter Allergenextrakte fand sich in der Einleitungsphase eine Zunahme der Lokalreaktionen (LR) - für 1 Allergenextakt (1A) 0.7%, für 2 Allergenextrakte (2A) 1.5% und für 3 Allergenextrakte (3A) 4.9%. Auch eine Zunahme der systemischen Reaktionen (SR) konnte beobachtet werden, welche sich jedoch weder bei der konventionellen (für 1A 0%, für 2A 0.3% und für 3A 0.7%) noch bei der Cluster Therapie (für 1A 0.3%, für 2A 0.5% und für 3A 0.4%) als signifikant erwies. Während der Erhaltungsphase kam es durch parallele Allergeninjektionen zu keiner Zunahme der SR (für 1A 0.3%, für 2A 0.1% und für 3A 0.1%).

Schlussfolgerung: Eine steigende Anzahl simultan verabreichter Allergenextrakte in einer Behandlungssitzung führt zu einer Zunahme der Lokalreaktionen während der Aufdosierungsphase. Hierbei muss bei parallelen Injektionen von Allergenextrakten auch mit einer Zunahme der SR gerechnet werden. Insbesondere in Bezug auf 2A bewegt sich die Rate an SR jedoch in einer mit der Literatur vergleichbaren Größenordung. Parallele Allergeninjektionen während der Erhaltungsphase sind mit keinem erhöhten Risiko von SR verbunden.