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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

In vitro Untersuchungen zur Laser-Lithotripsie von Speichelsteinen mit dem FREDDY- und dem Holmium-YAG Laser

Meeting Abstract

  • corresponding author Vanessa Siedek - HNO-Klinik Großhadern, LMU München, München
  • Christian Betz - HNO, LMU München, Großhadern, München, Deutschland
  • Andreas Leunig - HNO, LMU München, Großhadern, München, Deutschland
  • Alexander Berghaus - HNO, LMU München, Großhadern, München, Deutschland
  • Ronald Sroka - LFI (Laser Forschungszentrum) München Großhadern, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod666

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod666.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Siedek et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Laser-Lithotripsie von Sialolithen verspricht einen erweiterten Einsatz der interventionellen Steinextraktion mit Drüsenerhalt bei Konkrementen von mehr als 5–7 mm Durchmesser. In dieser in vitro Studie wurden zwei klinisch gebräuchliche Lasersysteme hinsichtlich ihrer Fragmentierungsrate und der Nebeneffekte auf die Gangstruktur verglichen.

Methode: Speichelsteine von 14 bis 1301 mg wurden mit dem Ho:YAG (n=7) bzw. dem FREDDY-Laser (n=8) in einem Wasserbad über einem rhombischen Gitter (Maschenweite 1 mm bzw. 3 mm) durch eine flexible Faser mit Laserpulsen behandelt., bis eine komplette Fragmentierung erreicht wurde. Die Fragmentierungsraten wurden bestimmt, die Steinzusammensetzung mittels IR-Spektroskopie analysiert und die Auswirkungen auf die Gangstruktur histologisch beurteilt.

Ergebnisse: Die spektroskopische Analyse ergab überwiegend Carbonatappatit (75–100%) neben Protein (0–25%). Mit dem Ho:YAG-Laser konnten alle Steine in einem zermahlenden Prozess komplett zertrümmert werden (Fragmentierungsrate 0,27–0,74 mg/J), während eine komplette Fragmentierung mittels FREDDY-Laser in einer eher explosiven Art nur bei 3 von 8 Fällen gelang. Ein signifikanter Zusammenhang mit der Steinzusammensetzung fand sich nicht. Die Laserpulseffekte auf das Speichelganggewebe waren weitgehend auf die Mukosa beschränkt.

Schlussfolgerungen: Während der Ho:YAG Laser Speichelsteine zuverlässig auf sanfte Art zerstört, werden sie vom FREDDY Laser teilweise explosiv zersprengt. Obwohl beide Systeme ein geringes Risiko für eine direkte Weichgewebeverletzung zeigten, muss geprüft werden, welche Gewebeschäden versprengte Steinpartikel bei Einsatz des FREDDY- Lasers auslösen können. Vor einem klinischen Einsatz müssen daher weitere in vitro Experimente erfolgen.