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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Untersuchungen zur Elektrolitholyse von humanen Speichelsteinen

Meeting Abstract

  • corresponding author Robert Schatton - HNO-Klinik, Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal
  • Adam Stanek - HNO-Klinik, Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal
  • Afshin Moheb - HNO-Klinik, Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal
  • Hans-Georg Kempf - HNO-Klinik, Helios Klinikum Wuppertal, Wuppertal
  • Helmut Schatton - Institut für Hydrometallurgie, Lünen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod660

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod660.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Schatton et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Um ein drüsenerhaltendes Vorgehen zu ermöglichen und Risiken im Rahmen operativer Eingriffe zu vermeiden, sind minimal invasive Methoden zur Therapie von Speichelsteinen entwickelt worden. Die Sialendoskopie bzw. Lithotrypsie haben jedoch hinsichtlich der Steingröße technische Grenzen. Andere physikalisch/chemische Methoden sind daher Gegenstand aktueller Forschung. Mit der sogenannten Elektrolitholyse konnten Nierensteine in vitro aufgelöst werden. Zur elektrochemischen Behandlung von Speichelsteinen liegen bisher keine Daten vor. In der vorliegenden Studie soll die Wirksamkeit der Elektrolitholyse an Sialolithen untersucht werden.

Methoden: Elf humane Speichelsteine (7,6–143,8 mg) wurden mit der Elektrolitholyse drei Stunden lang behandelt. Hierbei wurde über zwei Platinelektroden ein periodischer Umkehrstrom von 30 mA (9–16 V) an der Steinoberfläche appliziert. Als Elektrolyt diente isotonische Kochsalzlösung, Temperatur 36°C, mit einer Spülgeschwindigkeit von 200 ml/h. Der entstandene Gewichtsverlust wurde ermittelt. Die Sialolithen wurden photographisch dokumentiert.

Ergebnisse: Die Elektrolitholyse erzielte eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 24,1±9,3%, bzw. 7,4±5,6 mg. Der optische Vergleich der Sialolithen vor und nach der Behandlung verdeutlichte das Ausmaß der Substanzreduktion an der Steinoberfläche.

Schlussfolgerung: Die Wirksamkeit der Elektrolitholyse zur Größen- und Gewichtsreduktion humaner Sialolithen konnte in vitro nachgewiesen werden. Inwieweit die Elektrolitholyse zur minimal invasiven Therapie von Speichelsteinen geeignet ist, sollte in weiteren Studien eruiert werden.