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Blutverbrauch bei Parotisoperationen in der HNO-Universitätsklinik Köln
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Ziel dieser Arbeit war die Überprüfung der Blutbestellungspraxis, die Ermittlung der Transfusionswahrscheinlichkeiten sowie der prädikativen Transfusionsfaktoren für die unterschiedlichen Operationstypen der Parotidektomien an der HNO-Univ.-Klinik Köln.
Methoden: Retrospektiv ausgewertet wurden 184 konsekutive Patientenakten. Die Patienten wurden zwischen 1997 und 1999 an der Parotis in der HNO-Univ.-Klinik Köln operiert. Die Parotisoperationen wurden nach ihrer Operationstechnik in drei unterschiedliche Operationstypen: laterale (lat. PE), totale Parotidektomie (tot. PE) sowie die Parotidektomie mit Neck dissection (PE+ND) eingeteilt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden von 184 Patienten 7 (3,8%) transfundiert. Insgesamt wurden 87 Blutkomponenten gekreuzt und damit bereitgestellt, während insgesamt 27 Einheiten transfundiert wurden.
Die Transfusionswahrscheinlichkeit (T%) für die einzelnen Operationstypen beträgt für die lat. PE 0%, für die tot. PE 3,8% und für die PE+ND fast 30 %. Der Transfusionsindex (TI) beträgt für die lat. PE 0, die tot. PE 0,5 und für die PE+ND 2,18. Die Zielgröße für den TI beträgt ≥0,5 für einen ökonomisch effektiven Umgang in der Bestellpraxis.
Schlussfolgerung: Aus den Ergebnissen resultieren folgende Empfehlungen für die präoperativen Vorbereitungen bei Parotisoperationen:
Für die lat. PE sind weder Blutgruppenbestimmung (BG) noch Kreuzproben erforderlich. Für die tot. PE werden BG und Antikörpersuchtest (AK-S) empfohlen. Vor PE+ND sollten neben BG und dem AK-S auch zwei Blutkomponenten gekreuzt und bereitgestellt werden. Dieser Standardkatalog sollte an die individuellen Verhältnisse (Alter, lange Operationsdauer, internistische Konstitution) angepasst werden.