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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Evaluation eines neuartigen Trainingssystems für die Felsenbeinchirurgie mit opto-elektrischer Detektion

Meeting Abstract

  • corresponding author Antje Pößneck - HNO-Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
  • Gero Strauß - HNO-Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
  • Hendrik Möckel - Innovation Center Computer Assisted Surgery, Leipzig
  • Andreas Dietz - HNO-Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
  • Ronny Grunert - Innovation Center Computer Assisted Surgery, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod614

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod614.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Pößneck et al.
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Gliederung

Text

Humanpräparate sind der Goldstandard für das Training der Felsenbeinchirurgie. Die Nachteile umfassen schlechte Verfügbarkeit, fehlende Pathologie, hohe Individualität, eingeschränkte Objektivierbarkeit der Fehler. Diese Arbeit evaluiert ein neuartiges Trainingssystem auf der Basis eines RP-Modells mit optoelektrischer Detektion.

Grundlage der Trainingsmodelle sind CT-Datensätze eines humanen Schädels, der mit einem 3D-Drucker aus Gipspulver und Bindemittel dreidimensional ausgedruckt wird. Die Risikostrukturen werden durch eine Signalschaltung kontinuierlich auf Schäden überwacht. Die Art der verletzten Struktur, der Grad der Verletzung, Anzahl und Zeitpunkt der Verletzungen und die Gesamtzeit werden während des Trainings protokolliert. Zur Evaluation des Trainingssystems wurde eine Studie unter Alltagsbedingungen durchgeführt. 8 unerfahrene und 8 erfahrene Ohrchirurgen arbeiteten an zwei identischen Trainingsmodellen.

Die anatomische Detailtreue der Modelle zeigte Ergebnisse zwischen 49,5% und 90% Übereinstimmung. Die Fehlerdetektion wurde mit Werten zwischen 79% und 100% Übereinstimmung bewertet. Das OP-Setting wurde besser gegenüber dem Goldstandard eingeschätzt. Die Probanden bejahten die Möglichkeit, die bisherige Trainingsmethode vollständig durch das Training am Modell zu ersetzen.

Die vorliegenden Studien zeigen, dass das untersuchte System die Voraussetzungen für ein neuartiges Trainingskonzept für die Felsenbeinchirurgie erfüllen kann. Das System verbindet die Erkenntnisse der bekannten Vorarbeiten mit gedruckten und gesinterten Modellen mit den Möglichkeiten der Mikrosystemtechnik. Darüberhinaus erlaubt die digitale Datenbasis des Modells eine virtuelle Darstellung des Modells mit den entsprechenden weiterführenden Anwendungen.