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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Paragangliome im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Matthias Kühnemund - Universitäts-HNO-Klinik Bonn, Bonn
  • Alexander Glien - Universitäts-HNO-Klinik Bonn, Bonn
  • Friedrich Bootz - Universitäts-HNO-Klinik Bonn, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod608

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod608.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Kühnemund et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Cervicale und temporale Paragangliome stellen eine seltene Tumorentität dar, die sporadisch, gelegentlich familiär gehäuft auftreten. Nach radiologischer Schnittbilddiagnostik und Angiographie ist die operative Therapie anzustreben. Genetische Risikofaktoren sind mittlerweile identifiziert.

Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse unseres Patientenkollektivs mit Kopf-Hals Paragangliomen (KHP) durch.

Ergebnisse: Von 2003 bis 2007 wurden 11 Patienten (7 Frauen, 4 Männer) an 12 KHP operiert (10 temporale und 2 cervicale). Das Alter betrug bei Operation 45 Jahre (38–77). Multilokuläres Tumorwachstum bestand bei einem Patienten. Bei 2 Patienten handelte es sich um Tumorrezidive nach Voroperation alio loco bzw. primärer Bestrahlung. Bei 2 Patienten mit temporalem Paragangliom erfolgte aufgrund der intrakraniellen Ausdehnung eine interdisziplinäre hno- und neurochirurgische Resektion. Malignität wurde bei keinem der Patienten festgestellt. Wesentliche intraoperative Komplikationen kamen nicht vor. Postoperativ traten bei 4 Patienten teils passagere Paresen von kaudalen Hirnnerven auf.

Schlussfolgerungen: KHP stellen durch ihre gute Vaskularisation, die Nähe zu den großen Halsgefäßen und kaudalen Hirnnerven sowie die komplexe Anatomie des Felsenbeines eine chirurgische Herausforderung dar. Ein interdisziplinäres Vorgehen mit radiologischer und bei intrakraniellem Befall neurochirurgischer Kooperation ist im Einzelfall anzustreben. Bei multilokulärem Befall sollte die operative Strategie angepasst werden. Eine genetische Analyse zur Aufdeckung von Risikofaktoren ist erstrebenswert.