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Strömungsexperimentelle, rhinoresistometrische und akustisch-rhinometrische Untersuchungen an Nasenmodellen zum Effekt rhinochirurgischer Maßnahmen auf die nasale Atemströmung
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Trotz Cottle-Technik zeigen Studien zu Langzeitergebnissen bei Septumplastiken mangelnde funktionelle Ergebnisse (ca. 27%) sowie Sicca-Symptomatik (ca. 22%). Vor einer prospektiven Langzeitstudie soll mittels in-vitro-Untersuchungen nach möglichen Ursachen gefahndet werden.
An abformten Nasenmodellen von 6 Patienten mit Septumdeviation wurden sequentielle Korrekturen am Septum, an den Muscheln, sowie Änderungen des Isthmusquerschnittes simuliert. Die Modelle wurden vor und nach den Änderungen strömungsexperimentell, rhinoresistometrisch und akustisch-rhinometrisch untersucht.
Erweiterungen im Cavum senken den Strömungswiderstand und verstärken die Turbulenz. Erweiterungen am Isthmus nasi vermindern den Strömungswiderstand und die Turbulenz. Die stärkste Turbulenzbildung wurde bei engem Isthmus und weitem Cavum gefunden. Die beobachteten Effekte sind abhängig vom Ausmaß der Änderung der Weite und lassen sich mittels akustischer Rhinometrie und Rhinoresistometrie objektivieren.
Das Bemühen bei einer Septumplastik das Cavum nasi weit zu gestalten, begünstigt infolge vermehrter Turbulenz die Sicca-Symptomatik. Hinzu kommen mangelnde Ruhephasen im Nasenzyklus, da ein zu weites Cavum nicht ausreichend zuschwellen kann. Isthmuseinengungen werden häufig übersehen und eine physiologische Deviation im Cavum als Ursache einer nasalen Obstruktion angesehen und begradigt. Folge ist mangelnde Verbesserung des Atemwiderstandes mit starker Turbulenzbildung. Die Notwendigkeit einer Isthmuserweiterung muss präoperativ abgeklärt werden. Mittels Kombination von Rhinoresistometrie und akustischer Rhinometrie ist eine präoperative Diagnostik von Ausmaß und Lokalisation der Einengung sowie postoperative Qualitätskontrolle möglich.