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Validierung der deutschsprachigen Version des „Dizziness Handicap Inventory“ (DHI) zur Evaluation von Schwindelbeschwerden
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einführung: Frageninventare haben sich in den letzten 20 Jahren als wertvolles Werkzeug zur Anamneseergänzung und Therapiekontrolle im klinischen Alltag etabliert. Zu Störungen des Gleichgewichts und deren Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit des Patienten wurde von Jacobson und Newman 1990 das Dizziness Handicap Inventory (DHI) entwickelt. Um reproduzierbare Ergebnisse auch in der deutschen Version zu erzielen, ist eine erneute Validierung erforderlich.
Patienten und Methoden: 102 Patienten mit einem gemischten Spektrum vestibulärer Erkrankungen (u.a. Neuropathia vestibularis, benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, M. Menière) wurden in die Studie eingeschlossen und initial mittels des DHI untersucht. Das DHI enthält insgesamt 25 Fragen, davon 7 zur physischen Leistungseinschränkung durch die empfundenen Schwindelbeschwerden, weitere 9 Fragen zu damit verbundenen Funktionseinschränkungen und schließlich 9 Fragen zur emotionalen Betroffenheit. Der Gesamtscore liegt zwischen 0 und 100.
Ergebnisse: Patienten mit rezidivierenden Schwindelattacken zeigten unabhängig von der Genese höhere Gesamtscorewerte (>60) als solche mit einem einmaligen Schwindelereignis (<25). Insbesondere die emotionale Betroffenheit sowie die Tendenz zum Vermeidungsverhalten tragen zum höheren Gesamtscore bei. Die ins Deutsche übersetzten Fragen wurden dabei mit vergleichbarer Differenzierung beantwortet wie in der englischsprachigen Version.
Schlussfolgerung: Der Einsatz des DHI in der deutschsprachigen Version erlaubt eine effektive und umfassende Beurteilung der physischen, emotionalen und funktionellen Einschränkung von Patienten mit Schwindelbeschwerden. Nächste Untersuchungsschritte sind die Beurteilung des DHI im Therapieverlauf, unter anderem zu dessen Reliabilität.