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Langzeitmessungen des Mittelohrdrucks bei Patienten mit rezidivierenden peripher vestibulären Schwindel
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Mittelohrdruckveränderungen können durch Druckübertragungen auf das Innenohr Schwindel auslösen. Bislang ist noch unbekannt, wie dynamische Druckveränderungen im Mittelohr bei Patienten mit rezidivierenden peripher vestibulären Schwindelanfällen sich im Tagesprofil darstellen. Das Ziel dieser Studie war, Langzeitmittelohrdrucke bei Patienten mit peripher vestibulärem Schwindel zu messen, um mögliche Hinweise für Schwindel auslösende Mittelohrdruckveränderungen zu erfassen.
Methoden: Bei acht Patienten mit unilateralen rezidivierenden peripher vestibulären Schwindelanfällen und fünf gesunden Probanden wurden mittels eines tragbaren Tympanometers (GNOtometrics) die Mittelohrdrucke in halbstündigem Abstand über 24 h, im Falle eines Schwindelereignisses und unter Druckveränderung provozierenden Bedingungen gemessen.
Ergebnisse: Bei gesunden Probanden zeigten sich konstante Mittelohrdrucke über die Langzeitmessung zwischen -8 daPa und 10 daPa. Bei Druckprovokationen gesunder Probanden überschritten die Druckwerte den Messwertbereich <-50 daPa und > 50 daPa nicht. Patienten mit peripher vestibulärem Schwindel zeigten stärkere Streuungen der Messwerte mit Druckschwankungen >110 daPa. In Einzelfällen ging ein Schwindelereignis mit einem Mittelohrdruck <-50 daPa einher.
Schlussfolgerungen: Patienten mit peripher vestibulärem Schwindel, für dessen Auftreten Mittelohrdruckveränderungen eine Rolle spielen, zeigen Störungen der Mittelohrdruckregulation. Das tragbare Tympanometer ist eine neue nicht-invasive Möglichkeit für die Langzeitmessung des Mittelohrdrucks bei diesen Patienten. Hierdurch erfassbare temporäre pathologische Mittelohrdruckverhältnisse sind für die Entstehung von Schwindelbeschwerden verantwortlich.