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Das Mittelhirnimplantat: Untersuchungen zu Stimulationsstrategien im Tiermodell
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Das Mittelhirnimplantat (AMI) dient zur elektrischen Stimulation des Colliculus inferior (IC) und wurde entsprechend der drei-dimensionalen Struktur des IC entwickelt. 4 Patienten wurden mit einem AMI implantiert und werden bzgl. des Hörvermögens getestet. Zwar sind die Patienten in der Lage unterschiedliche Tonhöhen, Lautstärken und temporalen Klangmuster zu erkennen, aber eine optimale Stimulationsstrategie für das AMI im Colliculus inferior ist noch nicht bekannt.
Methode: An 9 Meerschweinchen wurden insgesamt 20 verschiedene Implantationsorte des Mittelhirnimplantats im IC untersucht. Im zentralen Kern des IC (ICC) wurde mittels AMI elektrisch stimuliert (einfacher biphasischer Rechteckimpuls), wobei Pulsweiten von 41, 82, 123, 205, 328, 656, 984 und 1476 µs/Phase bei einer Reizstärke von ~3,5–350 µA verwendet wurden. Im auditorischen Kortex (A1) wurde in korrespondierenden Frequenzbereichen durch eine mehrkanalige Michiganelektrode an verschiedenen Orten abgeleitet.
Ergebnisse: Es wurden die abgeleiteten evozierten kortikalen Potentiale bzgl. des Schwellenwertes, der Amplitude und Latenz untersucht. Die Amplituden in rostralen Stimulationsbereichen scheinen größer zu sein als die Amplituden in kaudalen Stimulationsbereichen bei gleichem Stimulationslevel oberhalb des Schwellenwertes. Es wurden unterschiedliche Latenzen, abhängig von Stimulationslevel und –ort festgestellt. Bei allen Pulsweiten nähern sich die Latenzen einem Wert an.
Schlussfolgerung: Verschiedene Lokalisationen im ICC sowie die Stimulationsparameter beeinflussen die Effektivität der neuronalen Aktivität im auditorischen Kortex. Diese Ergebnisse unterstützen die Entwicklung geeigneter Stimulationsstrategien für das AMI im Menschen.
Unterstützt durch: Dieses Projekt wurde gefördert durch die DFG (SFB 599) und Cochlea Ltd. (Sydney).