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Analyse postoperativer Knochenleitungshörschwellen nach Mittelohr-Operation
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Jede Mittelohr-Operation birgt das Risiko eines postoperativen Innenohrschadens in sich. Im Zeitraum vom 01.01.07 bis zum 30.09.07 wurde an der HNO-Klinik des AMEOS Klinikums St. Salvator Halberstadt bei 290 Patienten eine Ohroperationen durchgeführt. Es erfolgte eine Auswertung der präoperativ sowie 3–4 Tage postoperativ durchgeführten Audiogramme hinsichtlich eines möglichen Innenohrschadens bei 0,5; 1; 2 und 4 kHz.
Zeigte sich im Vergleich ein Innenohrschaden, erhielten die Patienten eine rheologische Therapie mit Pentoxifyllin. Als therapierelevant wurde ein Abfall von mindestens 15 dB bei mindestens 2 Frequenzen im postoperativen Audiogramm definiert.
Ingesamt trat bei 5 Patienten ( 1,7%) ein Innenohrabfall auf. Davon waren 2 Patienten mit einer Tympanoplastik Typ I, 2 Patienten mit einer Stapesplastik und 1 Patient mit einer Revision einer Gehörknöchelmobilisation versorgt worden. Alle 5 Patienten erhielten eine Infusionstherapie mit Pentoxifyllin. Darunter zeigten 2 Patienten eine Besserung der Knochenleitungshörschwelle in mindestens 2 Frequenzen.
Im Rahmen der ambulanten Nachbehandlung wurde bei allen Patienten ca. 8 Wochen nach OP ein Audiogramm angefertigt. Hierbei zeigte sich für 2 der 5 Patienten eine Innenohrerholung, für 2 Patienten eine Besserung der Knochenleitungshörschwelle um ca. 15 dB und für 1 Patienten keine Innenohrerholung. Zusammenfassend betrachtet, ist das Risiko eines Innenohrschadens nach Mittelohroperationen gering. Im untersuchten Patientengut zeigte sich in 1,7% der Fälle eine therapierelevante Hörminderung, die bei 3 Patienten (1%) persistierte. Dies entspricht den Untersuchungsergebnissen anderer Autoren (1,2–4,5%).