Artikel
Entwicklung eines in vitro Modells zur Regeneration des Trommelfells
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Die Prognose von traumatischen Trommelfellperforationen ist generell günstig, allerdings im Einzelfall schwierig einzuschätzen. Zahlreiche Methoden der Erstversorgung wurden in der Literatur beschrieben wie z.B. Schienung mit Silikonfolie, Zigarettenpapier, sowie synthetische Materialien. Die Ergebnisse werden kontrovers diskutiert.
Um die Wundheilungsmechanismen genauer beobachten zu können, haben wir ein Modell entwickelt, um in vitro die Regeneration des Trommelfells zu untersuchen. Hierzu wurden intakte Trommelfelle aus dem Maus unmittelbar post mortem mikrochirurgisch präpariert. Perforationen von unterschiedlicher Größe wurden gesetzt. Die Deckung erfolgte mit Silikonfolie, Zigarettenpapier, Temporalisfaszie, Fett- oder Muskelplombe. Anschließend wurden die Explantate in 24 well-Platten im Zellkulturmedium (DMEM) bei 37°C und 5% CO2 im Brutschrank inkubiert. Ein Medienwechsel und mikroskopische Kontrolle auf Vitalität und Zellwachstum sowie Fotodokumentation erfolgte 48-stündlich. Darüberhinaus wurden die Präparate histologisch aufgearbeitet.
Die explantierten Trommelfelle ließen sich in Kultur nehmen und konnten bis zu 14 Tagen problemlos kultiviert werden. In der Kulturschale konnte eine aktive Zellproliferation und -migration beobachtet werden. Die histologische Untersuchung dieser Monolayer stellt aufgrund des intakten knöchernen Rahmens eine Herausforderung dar.
Wir haben eine in vitro Modell für die Regeneration des verletzten Trommelfells etabliert. Es bietet eine kostengünstige und tierschützende Alternative zu in vivo Tiermodellen. Unsere Ergebnisse haben jedoch auf einige Einschränkungen in der Verwendbarkeit hingewiesen.