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Untersuchungen zur Anregung des Innenohres durch Schalltransmission über den Hirnliquor
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Der exakte Mechanismus der Schallübertragung über die Knochenleitung ist bisher nicht ausreichend erforscht worden. Ein möglicher Übertragungsmechanismus beschreibt die Schalltransmission über den Hirnliquor. Um einen Überblick über diesen Übertragungsweg zu erlangen, wurden im Rahmen einer klinischen Studie an Cochlea-Implant Patienten Untersuchungen durchgeführt.
Methode: Es wurde zunächst am Schädelknochen hinter dem Gehörgang eine BAHA-Schraube implantiert und ein BAHA-Wandler angekoppelt. Über eine posteriore Tympanotomie wurde das Runde Fenster dargestellt. Das Innenohr wurde daraufhin mit Chirp- (100–10000 Hz) beziehungsweise Sinus- (500–4000 Hz) Signalen über den Wandler stimuliert. Die Vibrationseigenschaften wurden auf dem Schädelknochen und auf der Runden Fenster-Membran mittels Laser-Doppler-Vibrometrie gemessen. Daraufhin wurde der Schädelknochen um die BAHA-Schraube bis auf die Dura mater gebohrt, so dass eine Knocheninsel (Bony Island) um die Schraube dargestellt werden konnte. Die gleichen Messungen wie am Schädelknochen wurden auch hierbei durchgeführt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse an den ersten Patienten zeigen, dass die Anregungen des Innenohres über die Bony Island nahezu gleichwertig effektiv sind wie über die Knochenleitung.
Ausblick: Die Anregung des Innenohres über eine Hirnliquorankopplung scheint eine Alternative zu bisherigen Knochenleitungshörgeräten zu sein.