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Darstellung der Stapesfußplatte mit Optischer Kohärenztomographie (OCT): Vergleich OCT und Felsenbeinhistologie
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: In der Stapeschirurgie stellen kongenitale Stapesfixation und Missbildung eine besondere Herausforderung dar. Mit der Untersuchung soll geprüft werden, ob sich durch Optische Kohärenztomographie (OCT) Stapesfußplatte, Ringband und Innenohrstrukturen darstellen lassen.
Methoden: Die OCT-Untersuchungen erfolgten unter Verwendung eines Operationsmikroskopes an insgesamt fünf humanen Felsenbeinpräparaten, bei denen eine CO2-Laserstapedotomie vorgenommen wurde. In das OP-Mikroskop wurde ein OCT-System (Spektral-Domaine OCT, zentrale Wellenlänge 840 nm) eingebaut. Ein Pilotstrahl ermöglichte die Darstellung der abgetasteten Scanebene über der Stapesfußplattenregion.
Um die OCT-Befunde einordnen zu können, wurden folgende Befunde von 113 Felsenbeinpräparaten von 88 Neugeborenen und Kindern (1–8 Jahre) und 23 Erwachsenen (24–67 Jahre) der Wittmaack-Sammlung zum Vergleich herangezogen (Form der Fußplatte [FP], Ossifikation und andere Kriterien, wie Pneumatisation, Gefäße und kalzifizierter Knorpel).
Ergebnisse: In allen Felsenbeinbeinpräparaten konnten mittels OCT Ringbandstrukturen, eine variable Morphologie der FP und Innenohrstrukturen dargestellt werden.
Die Auswertung der Felsenbeinhistologie ergab in 91% komplett ossifizierte FP. In 9% wurden Unterbrechungen der enchondralen Knochenschicht der FP, meist durch Knorpelinseln, gefunden. Form, Dicke und Ossifikation der FP variieren in allen Altersgruppen.
Schlussfolgerungen: Das an ein OP-Mikroskop gekoppelte OCT-System ermöglicht unter OP-simulierten Bedingungen die Visualisierung der ovalen Fensterregion. Ein routinemäßiger Einsatz der OCT in der Mittelohrchirurgie, insbesondere bei Missbildung, ist denkbar.