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Ein anatomisch-funktionelles Modell des Mittelohres zur präoperativen Planung einer hörverbessernden Operation
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die präoperativen Planungsmöglichkeiten für eine hörverbessernde Operation am Mittelohr sind trotz vielfältiger Datenmodelle eingeschränkt. Diese Arbeit untersucht die prinzipielle Machbarkeit der Zusammenführung von dreidimensionalen Volumendaten der Paukenhöhle und geometrischen Eigenschaften bekannter Mittelohrimplantate. Ergänzend werden unterschiedliche Betrachtungs- und Interaktionsmöglichkeiten demonstriert.
Material/Methoden: Insgesamt 32 CT-Datensätze des Mittelohres wurden mit Hilfe einer Software zur virtuellen Endoskopie (MiMed, München) aufbereitet. Über eine 6-D-Maus konnten die Nutzer in den Datensätzen navigieren und Details darstellen. In 7 Fällen erfolgte die virtuelle Implantation einer Mittelohrprothese (PORP). An Hand eines Fragebogens wurden die Eindrücke zur klinischen Effizienz erfasst. Ausserdem wurden die intraoperativen Befunde mit den o.g. Ergebnissen korreliert.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Betrachtungszeit betrug 50 Sekunden pro Datensatz. Die allgemeine Orientierung wurde in 15 von 32 Fällen als gut und in 16 von 32 Fällen als mittelmäßig beurteilt. Die Erkennungsrate für einen Defekt des Amboss-Stapes-Gelenks betrug 14/16 und für einen Defekt der Stapes-Suprastruktur 16/16. Die präoperativ erhobenen Befunde entsprachen in allen Fällen dem intraoperativen Befund. Die virtuell festgelegte Prothesengeometrie konnte in allen Fällen intraoperativ eingesetzt werden.
Schlussfolgerungen: Diese Studie belegt die Machbarkeit einer präoperativen virtuellen Mittelohrendoskopie und Simulation verschiedener Prothesengeometrien. Dadurch sind die Grundlagen für eine atlasbasierte Segmentation und Ergebnissimulationen auf der Basis von physiologischen Modellen gegeben.