Artikel
Die topische Applikation von Mitomycin in der Behandlung von Stenosen und Narben in Hohlorganen in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Das 1958 als Antibiotikum aus Streptomyces caespitosus isolierte Mitomycin wird heutzutage als Zytostatikum eingesetzt. In der Ophthalmologie wird die lokal wirksame fibroblastenhemmende Wirkung in der Bulbuschirurgie seit langem genutzt. In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde gibt es zahlreiche Berichte, dass die lokale Applikation von Mitomycin in der Stenosenchirugie der Trachea das Riskiko von Rezidivstenosen oder Narben verringert.
Methode: In diese retrospektiven Untersuchung von 1997 bis 2007 wurden Patienten eingeschlossen, die bei den oben genannten Indikationsstellungen während der jeweiligen operativen Eingriffe lokal mit Mitomycin behandelt wurden. In der Regel wurden die stenosierten Bereiche schleimhaut-oder hautschonend mit dem CO2-Laser abladiert und dann die Wundflächen 2 Minuten mit 1 mg Mitomycin pro ml NaCl lokal benetzt und ggf. mit einen Stent versorgt. Bei einigen Patienten erfolgte in Abständen eine mehrmalige Behandlung.
Ergebnisse: In dem benannten Zeitraum wurden 22 Patienten mit trachealen, 15 Patienten mit hypopharyngoösophagealen, 5 Patienten mit nasalen Stenosen und 5 Patienten mit Stenosen des äußeren Gehörganges behandelt. Bei nahezu allen Patienten konnte durch die kombinierte Behandlung aus Operation, Mitomycinapplikation und Platzhaltertherapie eine suffiziente Lumenweite erreicht werden.
Fazit: Die ggf. mehrfache lokale Applikation von Mitomycin in der Stenosenbehandlung von Hohlorganen im HNO-Bereich scheint eine sinnvolle Unterstützung der operativen Therapie darzustellen. Die Bildung von Granulationsgewebe und in der Folge von kontrahierenden Narben scheint durch die Substanz gemindert werden zu können. Nebenwirkungen und Komplikationen sind bei der topischen Anwendung nicht zu erwarten.