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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Beeinflussung Tabakkarzinogen-induzierter DNA-Schäden durch TGF-alpha-Stimulation in humanen Schleimhautzellkulturen

Meeting Abstract

  • corresponding author Philipp Baumeister - HNO, Klinikum Großhadern, München
  • Maximilian Reiter - HNO, Klinikum Großhadern, München
  • Sabina Zieger - HNO, Klinikum Großhadern, München
  • Ulrich Harréus - HNO, Klinikum Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod274

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod274.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Baumeister et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die autokrine Stimulationsweg über den transforming growth factor alpha (TGF-α), der an den epidermal growth factor receptor (EGFR) bindet, ist in einer Vielzahl epithelialer Malignome überexprimiert und wurde bei Kopf-Hals-Karzinom-Patienten auch in histologisch normaler Schleimhaut nachgewiesen. Die mRNA beider Proteine war in 95% der Biopsien histologisch normaler Mukosa, aber nur in 87,5% der Tumorbiopsien erhöht transkribiert. Dies führte zu der Vermutung, dass die Überexpression ein früher Schritt der Mehrstufen-Kanzerogenese ist. Unsere Untersuchung zeigt den Einfluss der TGF-α-Stimulation auf Tabakkarzinogen-induzierte DNA-Schädigungen und simuliert eine Situation, die wahrscheinlich lange vor der Diagnose Krebs eintritt.

Material und Methoden: Zellkulturen aus Biopsien oropharyngealer, makroskopisch gesunder Schleimhaut von Tumor- und Non-Tumor-Patienten wurden 24 Stunden mit TGF-α stimuliert, bevor ein DNA-Schaden mit dem metabolisch aktivierten Tabakkarzinogen Benzo[a]pyren-7,8-dihydrodiol-9,10-epoxid induziert wurde. Die resultierende DNA-Fragmentierung wurde mittels der alkalischen Einzelzell-Mikrogelelektrophorese (Comet Assay) evaluiert.

Ergebnisse: Durch die TGF-α-Stimulation nahm die DNA-Schädigung sowohl in der Tumor-, als auch in der Non-Tumor-Gruppe signifikant ab. Diese Abnahme lag in der Tumor-Gruppe bei 38%, in der Non-Tumor-Gruppe bei 6%.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse bestätigen die Überexpression des EGFR und des TGF-α in normaler Mukosa von Kopf-Hals-Karzinom-Patienten. Überraschenderweise hatte die TGF-α-Stimulation einen DNA-protektiven Effekt. Dies ist am ehesten Folge einer erhöhten, Wachstumsfaktor-induzierten Chemoresistenz, ein bekanntes Phänomen auf dem Gebiet der Chemotherapie.