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Cisplatin induzierter Verlust von Haarzellen im in vitro Modell des Corti’schen Organs
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Innenohrschwerhörigkeit ist überwiegend auf einen Verlust von Haarsinneszellen im Sinnesepithel des Corti’schen Organs zurückzuführen. Auslösend für einen Haarzellverlust können exogene Faktoren wie Ototoxizität und Lärmtrauma oder endogene Faktoren wie der Alterungsprozess bei der Presbyakusis sein. Das Chemotherapeutikum Cisplatin gehört zur Standardtherapie vieler Tumoren, wird aber in seiner Anwendung durch seine ototoxische Nebenwirkung limitiert. Die Untersuchung der Cisplatin induzierten Ototoxizität ist bei in vivo Tiermodellen erschwert, da sie mit hoher Letalität belastet sind. Zur Untersuchung der Cisplatin induzierten Ototoxizität wird daher ein in vitro Modell vorgestellt.
Methoden: In einem organotypischen Kulturmodell des Innenohres wurde durch Applikation des ototoxischen Chemotherapeutikums Cisplatin der Verlust von Haarzellen im Corti’schen Organ induziert. Der Verlust von Haarzellen wurde für innere Haarzellen und für äußere Haarzellen mittels einer Phalloidin-Färbung quantifiziert. Es wurde eine Dosis-Wirkungskurve ermittelt.
Ergebnisse: Im organotypischen Kulturmodell konnte bei Applikation von Cisplatin in Abhängigkeit von Dosis und Expositionsdauer ein Haarzellverlust mit einem von der basalen zur apikalen Windung gerichteten Gradienten erzielt werden. Der Verlust der äußeren Haarzellen geht dem Verlust der inneren Haarzellen voran.
Schlussfolgerung: Der Cisplatin induzierte Verlust von Haarzellen kann im in vitro Modell des Corti’schen Organs quantifiziert werden und stellt eine Alternative zu in vivo Tiermodellen dar. Die Erstellung von Dosis-Wirkungskurven erlaubt vergleichende Untersuchungen mit anderen Chemotherapeutika und zur Otoprotektion.